11. Januar 2013

Zwischenstopp in Canberra



Das heißt wir sind von den Höhlen erstmal durch die australische Pampa, durch den Ort Goulburn und dann dem Highway nach Canberra gefolgt. Obwohl wir Australiens Hauptstadt eigentlich nicht auf unserer Liste hatten, hat uns der Weg dorthin geführt und so wollten wir dann auch die Gelegenheit nutzen und uns diese anschauen. Uns war klar, dass wir kein Klein-Sydney erwarten können, denn die Stadt ist ja auf dem Reißbrett entstanden und feiert in diesem Jahr den hundertsten Geburtstag. Nach einem Stopp am Information-Office wollten wir uns dann die National Gallery of Australia angucken, eine kostenlose Führung im Parlamentsgebäude mitmachen und nach Möglichkeit noch kostenloses Wi-Fi in der Library (Bibliothek) nutzen. Wir hatten Sonntag, den 06. Januar und es sollte unglaubliche 36° heiß werden. Nur gut, dass wir uns in klimatisierten Räumen aufhalten konnten. Und tatsächlich, die Stadtbild ist relativ langweilig und trostlos im Vergleich zum Charme und dem Leben in den Straßen von Sydney, man könnte es auch als "trocken" bezeichnen, da hauptsächlich Museen, Galerien und Denkmäler das Stadtbild prägen. Die Nationalgalerie war jedoch echt sehenswert: von Aborigine-Kunst und internationaler Kunst war alles vertreten, das hat uns gut gefallen (plus freiem Eintritt natürlich!). Von da aus sind wir dann zum Parlamentsgebäude gestiefelt und kamen noch gerade rechtzeitig zur kostenlosen Führung, die um 10 Uhr und 13 Uhr angeboten wird. Es war interessant aber auch anstrengend, die 60 min. Politik-Unterricht, Wahlsystem und australische Legislative… puh, wir fühlten uns wieder zurück auf die Schulbank versetzt. Aber was interessant war: im Gebäude hängen 2700 Uhren, damit die Abgeordneten nicht zu spät zur Abstimmung kommen, denn wer zu spät kommt, ist ausgeschlossen. Wie in Deutschland auch, können Besucher das Parlament täglich zu den Sitzungen besuchen und auf der Zuschauertribüne Platz nehmen. Die Parlamentsform entspricht dabei der britischen: es gibt das Repräsentantenhaus (ähnlich Unterhaus) und den Senat und beide müssen sich einig werden, was Gesetzbeschlüsse angeht. Dabei muss die Regierungspartei auch nicht unbedingt die Mehrheit haben, erst recht nicht im Senat. Das bedeutet auch, dass wir uns zwei Parlamentskammern anschauen konnten. Aber mehr konnten wir uns nun bei bestem Willen nicht merken. Zu begucken gab es dann außerdem eine Originalabschrift der Magna Charta und das grasbewachsene Dach des Hauses, wo man einen guten Ausblick auf die Stadt hat und wo die australische Fahne in Größe eines Doppeldeckerbusses weht.
Nachdem wir diesen Politik- und Geschichtsexkurs überstanden hatten, war noch ein kurzer Abstecher in die Bib möglich und kurz darauf haben wir Canberra auch wieder verlassen (jedoch nicht ohne vorher noch unsere Essenvorräte aufzustocken, Motoröl zu kaufen und in einem der Hostel zu Duschen (das haben wir uns angewöhnt, da die Bäder in Hostels und Caravan Parks für alle Gäste offen stehen und so ohne weiteres von uns benutzt werden können, haben wir uns erstmal an der Rezeption vorbeigeschlichen). Wir sind schon richtige Überlebenskünstler geworden!
Durch die Pampa unterbrochen von Kühen und Schafen

Das Parlamentsgebäude am höchsten Punkt der Stadt


Repräsentantenhaus

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