31. Oktober 2008

Wie war das mit Verkleidung?Halloween!!

So ihr Lieben, nachdem ich heut frisch erfahren habe, dass im Vorharz bereits der erste Schnee gefallen ist und in Spanien der Herbst einkehrt, habe ich frohe Neuigkeiten: es wird Sommer. Wurde aber auch Zeit. Seit einer Woche hat es nur ganz wenig und auch nur an vereinzelten Tagen etwas getröpfelt und Wind ist aufgekommen, sicheres Anzeichen dafür, dass der Sommer kommt.
Gestern waren wir mal wieder im Kurú unterwegs, denn Halloween war angesagt. Und wie wir es aus Deutschland kennen, haben wir Mädels uns gruselig in Schale geschmissen. Vor allem auch sehr individuell: Zombie, Teufel, Spinnenfrau und Vampir. Aber was sehen wir, als wir mit dem Taxi vorfahren? Ahh, wo sind denn die Verkleidungen? Die 20 Leute die draußen herumstanden, waren alle in Zivil. Okay, dann also Mut gefasst (gut, dass wir zu viert waren!) und raus aus dem Taxi und rein in die Disco. Tausend Blicke folgen uns, aber immerhin wurden wir am Eingang mit passender Deko und von Krankenschwester und Glittergirl begrüßt. Wenigstens ein bisschen. Aber wir waren natürlich die Attraktion, da die anderen Studenten auch nahezu alle normal erschienen sind. Was klasse war: dass das erste Mal keine von uns blond erschien und Sina sogar den 2.Platz beim Kostümcontest gewann. (Erster wurde der einzige Kerl auf der Bühne mit Matrosen-Outfit, naja!) Dann gabs lecker Sekt für alle und munterfröhlich haben wir dann auch (ich hatte da zuerst meine Zweifel) die Tanzfläche miteingenommen und viel getanzt.
Auch wenns hier schon sehr amerikanisiert zugeht (was Kleidung und Einkaufspassagen angeht) so scheint, zumindest was Liberia angeht, der Halloween-Brauch noch nicht ganz so Fuß gefasst zu haben. Egal, zumindest haben wir coole Bilder!

27. Oktober 2008

Zerbissen,Zerkratzt,Zerstochen

Großes Autsch. Meine Füße und Beine sehen aus wie Streuselkuchen, denn wir waren dieses Wochenende mal wieder im Dschungel unterwegs. Zum zweiten Mal haben wir uns auf zur Erforschung der Finca nahe Sardinal gemacht und diesmal auch eine Nacht quasi im Dschungel verbracht. Samstag früh ging es wieder -völlig ungewohnt- um 6 Uhr morgens los. Wir hatten uns auf Camping eingestellt, also Schlafsack und Iso-/Strandmatte zum Übernachten dabei. Mit 15 Personen ging es dann wieder mit dem Traktor und den netten Finca-Bewohnern zur Finca. Diesmal sind wir auf dem Hinweg auch ein größeres Stück als beim ersten Mal gelaufen und durften auch wieder 14 Flüsse, wie erzählt worde, überqueren. An dieser Stelle muss ich meinen Wander-Sandalen-Schuhen danken und mir selbst, da ich mich entschieden hatte, sie das erste Mal auch extra fürs Wasser anzuziehen. Ich wusste noch, wie schmerzhaft das erste Mal, barfuss durch den Fluss war. Schönes Costa Rica.Angekommen, warteten wir auf das Mittagessen und danach ging es in kleinen Gruppen, jede mit eigenem Führer durch die Umgebung auf Ekundigungstour. Meine Gruppe, die den Abenteuer-Tourismus für die Region erforschen soll, machte sich bergauf unterwegs. Ich bin noch nie so steil einen Berg hinauf, nur die kleinen Foto-Pausen, die wir machten, um für unsere Arbeit Beweismittel zu sammeln, ließen mich immer mal wieder Kräfte sammeln. Es war unglaublich anstrengend. Teilweise war der Weg sogar so steil, dass ich auf allen Vieren nach Halt suchte, bzw. zum Glück, dass es viele Bäume gab, an denen man sich hochziehen konnte. Die Aussicht, die wir dann vom obersten Punkt hatten, hat dann auch schon fast wieder für alles entschädigt.
Zum Glück hatten wir auch den ältesten der Führer abbekommen, wie alle war er super-hilfsbereit, hatte vor allem aber auch die Kraft mich hier und da an die Hand zu nehmen und hochzuziehen oder Halt zu geben. Die anderen waren dann eher Jugendliche. Und er war superlieb. Als wir an einem von vielen Wasserfällen vorbeikamen und die anderen aus meiner Gruppe sich ans Klettern machten um den Ursprung zu sehen, wollte ich eigentlich lieber warten und zurückbleiben, denn ich wusste fast senkrecht über glitschigen Stein, da hatte ich nicht wirklich Lust und Kraft zu. Aber unser Führer hat mich dann so oft gefragt, ob er mir helfen kann und warum ich denn nicht auch wollte, dass ich irgendwann nicht mehr nein sagen konnte, und er mich wieder an der Hand, beim Aufstieg unterstützte. Unglaublich wie hilfsbereit. Gegen späten Nachmittag sind wir, da es den ganzen Tag über heiß war, auch wieder in einem Wasserfall schwimmen gewesen. Wieder mit Klamotten, habe es auch nur gemacht, da wir, nach dem wir 3 Stunden wandern waren, auch wieder zurück zur Finca kehrten. Abends haben dann die Studenten gekocht, was auch super lecker war und nach dem jeder die einzige Dusche benutzt hatte, haben wir noch Gruselgeschichten erzählt, Zungenbrecher auf Spanisch und Deutsch geübt und ich nenn es mal "Abklatsch-Spiele" gespielt. War ganz lustig, denn wir konnten sehr lange bei Kerzenschein draußen sitzen, was eine tolle Atmosphäre war (wobei Lagerfeuer noch besser gewesen wäre). Abgesehen natürlich von dem ganzen Viehzeug. Bereits tagsüber haben wir sie in der Finca entdeckt: Fledermäuse (das erste Mal, dass ich welche sah)
Wenn ihr das Bild ranzoomen könnt, dann werdet ihr sehen, dass die eine in dem ganzen Knäuel gerade gähnt und ihre Zähne zeigt. Abgesehen davon, fand ich sie ganz niedlich, wie sie sich so zusammenkuschelten, der ganze Haufen war in Bewegung, ständig kam eine hinzugeflogen, die dann auch sofort integriert worde. und ich habe mir sagen lassen Skorpione (wobei ich die nicht gesehen habe). Auch die ansässige Affenfamilie, samt Nachwuchs konnten wir bestaunen, wie sie munter lustig einfach von den Bäumen pullerten und mich auch am Arm erwischten, als ich krampfhaft dabei war, das perfekte Foto zu schießen, aber nicht mitbekam, dass direkt über mir einer saß. Tjaa.
Mit dabei waren auch Schlangen (wo wir Gott sei Dank, nur die Haut im Wald entdeckten), sehr bissige Ameisen, bunte Papageien-ähnliche Vögel und natürlich Mücken noch und nöcher. Meine Beine sahen nie so schlimm aus. Relativ pünktlich, bereits gegen 10 uhr, für mich völlig ungewohnt, haben sich dann auch nach und nach alle auf die Matten gepackt um Schlafen zu gehen. Die Matten bestanden aus Schaumstoff und lagen direkt auf dem harten Finca-Holz-Boden. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ein kaputter Rücken vorprogrammiert war, der dann noch neben dem Muskelkater vom Wandern am nächsten Tag dazu kam.
Mein Schlafplatz
Ich hätte nicht gedacht, dass uns die Finca-Leute doch so lange, bis 8 Uhr morgens schlafen ließen, denn sie haben mich am Tag davor noch damit geärgert, dass es wohl gegen 4 Uhr morgens mit der nächsten Wanderung losging, was dann aber nicht der Fall war.
Zum Frühstück gab es dann, wie fast jede Mahlzeit vor Ort: klassischerweise Gallo Pinto mit Platanos (Reis-Bohnen-Gemisch mit Kochbananen) und wir machten uns zum letzten Kurzausflug auf, diesmal nur eine andere Route entlang eines Flusses zu dem Wasserfall, den wir noch vom ersten Mal Exkursion kannten. Hier hatte ich mir dann wirklich gesagt, da ich die letzten trockenen Sachen anhatte und keinen Bikini drunter, nein, ich gehe diesmal nicht schwimmen. Es sollte wieder anders kommen. In der Nacht hatte es auf heftigste geregnet, was ich nicht mitbekommen habe, da ich wohl doch recht erledigt war und fest geschlafen habe. Ich habe nur am Frühen morgen das Fledermaus-Gefiepe gehört. Am Morgen hatte es nur noch etwas getröpfelt, wobei kurze Zeit später doch die Sonne rauskam, was schonmal super für Wärme sorgte. Nachdem dann zum Wasserfall noch die anderen Gruppen eintrafen, war das mit dem Entschluss schon schwieriger. Eva war es letztendlich, die mich überredet hat, mit dem Grund, wer weiß, ob es noch eine Exkursion gibt, doch ins Wasser zu springen und warum denn nicht gleich von den Klippen. Und, ich HABE ES GETAN. Bin ca. 6m von der Wasserfall-Klippe in das darunterliegende natürliche Becken gesprungen. Und es war soo tief, ich habe nicht den Boden berührt. Bin allerdings, so wie es Eva auch gemacht hat, mit Rafael zusammen gesprungen, einem unserer Führer, der schon munter und fidel Kopfsprünge von den Klippen machte. Es war so krass, habe mir nicht weh getan, aber das höchste der Gefühle war für mich bisher der 5m-Turm vor 8 Jahren oder so gewesen. Seit dem habe ich sowas nicht mehr gemacht. Und das beste ist, es existiert auch auf Bild, muss mir nur demnächst die Bilder von Eva rüberziehen. Das war das unglaublichste ever.
Mit mir waren es dann ca. 4 Mädels, die sich das nur getraut haben und davon 3 deutsche, yeah!
Zurück zur Finca, konnte meine Hose dann auch etwas antrocknen, sodass wir dann doch recht sauber nach Sardinal und die Zivilisation und dann Liberia zurückkehrten.
Diese Bäume gab es im Wald sehr oft, sie waren mit einer Vielzahl von Stacheln befallen und das machen sie, um sich vor Tieren und anderem zu schützen, wobei wir erst dachten, es wäre ne Krankheit oder so. Andere Büsche durfte man nicht berühren, da in ihnen viele aggressive Ameisen hausten, die übelst beißen, habe mit denen Gott sei Dank keine Bekanntschaft gemacht. Das übernahmen dann die normalen Ameisenhaufen auf der Erde. Stechende Raupen fielen auch ab und an von Bäumen und Büschen, sowie Termiten- oder Ameisenstraßen entlang von Ästen und Baumstämmen sollte man ebenfalls nicht berühren.

Was für ein Wochenende. Heute jucken mich dann nur noch meine Mega-Stiche und schmerzen mich meine Beine, aber ich bin soo stolz auf mich. Einfach unglaublich. Was für ein Trip.

19. Oktober 2008

Drei Herren + drei Gitarren = tolle Musik

Ich hatte grad das beste Erlebnis ever in dem Haushalt, wo ich gerade lebe. Erst mache ich nichtsahnend meine Hausaufgaben, höre Xavier Naidoo und finde mich dann nach zwei Stunden leicht angetrunken ohne Xavier Naidoo vor eben diesem Laptop wieder. Was war geschehen?
Immer noch bei den Hausaufgaben höre ich Gitarrenklänge und spanische Lieder aus dem Wohnzimmer, da die um einiges schöner sind, mache ich Naidoo aus und lausche. Als ich mich dann in die Küche aufmachte, um was zu Trinken zu holen, lernte ich die Ursache der Musik kennen. Es sind zwei Freunde von Rigo gekommen. Jeder mit einer Gitarre und einer Flasche Johnny Walker? keine Ahnung, aber der mit dem Red Label. Wohl erzogen wie ich bin, sage ich hallo und wieder einmal höre ich die Frage: Bist du Ami oder Deutsche... Da die zwei Herren, Rafa (von Rafael) und Chico (eigentlich Francisco) dann so interessiert an mir sind und mir die Musik gefällt, setze ich mich in die Küche zu ihnen und werde auch schon zum ersten Glas Whiskey eingeladen... Gott sei Dank blieb es auch bei einem (ich konnte ständiges Nachschenken verhindern), denn der Whiskey wurde pur getrunken und dabei an einem Glas Kokossaft (Agua de Pipa) genippt. Ungewöhnliche Kombi, aber sehr lecker. Nach hin und her, konnte dann auch ich ein Liedchen zum Besten geben (noch aus meinen Chortagen) und ich weiß nicht, ob das die beiden so hingerissen hat, aber Rigos Kommentar, als sie gingen "Sie haben sich total in dich verliebt" Na toll. Bis dahin, haben sie super toll, mal zu zweit, mal zu dritt auf ihren Gitarren gespielt, aber so schön, ich bin fast vergangen, fand es super toll, vor allem, wenn noch Gesang dabei war. Denn die zwei älteren Herren (ich schätze, da Freunde von Rigo, auch um die 60 bis 70) hatten tolle Stimmen. Das einzige Lied, was ich dann auf Spanisch kannte, habe ich mir dann auch gleich gewünscht: Guantanamera. Ich meine, ich kenne nun auch schon mehr, aber schätze, dass die anderen Lieder eher in der Disko und beim Saufen erklingen, als dass die Herren sie spielen würden... Ach war das schöön. So richtig spanisch - musikalisch. Carmen hat uns dann noch Ceviche kredenzt. Einen hier traditionellen Fischsalat, den man mit Ketchup isst. Interessant und lecker (viel Limone, viel Zwiebeln). Tja und die Herren dann: "Ja, wann kommst du mal da und dahin... komm doch mal vorbei zum Reiten oder hey, ich habe ein Schwimmbad usw." Mal schauen, ob ich sie nochmal sehe. Als sie dann gingen, es war kurz vor 19 Uhr (ich meine vor 18 Uhr schon Whiskey!) habe ich dann erstmal noch etwas gegessen und bin dann fix aufschreiben gegangen... Diese Erfahrung werde ich nicht so schnell vergessen, es war ein super Abend, der mir (da die ganze Zeit zu Hause) entsprechend das Wochenende versüßt hat. Mal schauen, ob ich nun mit dem kleinen Schwipps noch weiterarbeiten kann.
Euch Rafa und Chico, eine gute Heimfahrt!! Danke für den musikalischen Abend.

16. Oktober 2008

Reiseroute fulfilled. Ich zähl schon die Tage...

Na dann Prost! Jetzt ist es amtlich:
Mein Deutschland-Rückflug ist gebucht: Nach Hause geht es mit Umweg über London voraussichtlich am 15.08. Ich habe bisher nur meinen Flug nach London sicher und bezahlt, wie ich von da wieder wegkomme, sehe ich dann, wenn ich dort angekommen bin. (war vorerst die günstigste Variante), zur Not werden noch Ferien bei der Queen gemacht.
Außerdem ist nun auch die restliche Reiseroute fest gebucht. Von Cancun, Mexiko geht es am 26.1.2009 nach Panama Stadt und von dort 3 Tage später nach Havanna, Kuba. Dort werde ich das Maximum von 30 Tagen Aufenthalt ausnutzen und am 28.2. nach San José zurückfliegen um Anfang März, warscheinlich um den 9.3. herum mit dem Praktikum zu beginnen. Schaun wir mal. Den meisten Teil des Weges wird mich aller Wahrscheinlichkeit nach Sina begleiten, wenn jemand Lust hat, sich uns anzuschließen, so ist er herzlich willkommen.
Auch habe ich bei vergangenen Einträgen, die bisher immer kahl und ohne Bilder daherkamen, habe ich neue Bilder hinzugefügt. Bei Interesse einfach mal reinschauen. Das wärs erstmal wieder. Bis demnächst.

14. Oktober 2008

Im Rincón de la Vieja - Nationalpark

Dieses Wochenende waren wir wandern. Und wenn ich meine wandern, dann so richtig: über Stock und Stein, Brücken und Flüsse, durch Wald und Wiese. Es war richtig anstrengend (den Muskelkater merke ich noch zwei Tage danach) aber auch richtig toll. Zum ersten Mal waren wir im Nationalpark Rincón de la Vieja. Der für seinen Vulkan (wie alles hier :-)) und seine heißen Quellen und Fumaroles (Art Blubberlöcher, wo Schwefeldampf austritt) bekannt ist.Der Park ist ca. 30 min. entfernt von Liberia und wohl nur mit dem Auto zu erreichen, möchte man nicht Marathon-Wandern. Wir hatten das Glück mit dem Auto zu fahren, denn Tania, mit der ich Deutsch lerne, lud uns dazu ein, sie und ihren Sohn zu begleiten. Samstag morgen machten wir uns gegen 10 Uhr los, am Park angekommen, entschieden wir nach kurzer Zeit den Sendero circular Las Pailas zu nehmen, einen 3 km langen Rundgang durch die eine Hälfte des Parkes. Die 3 km waren wahrscheinlich nur Luftlinie, denn wir brauchten dafür bestimmt 3,5 Stunden? Ich weiß es nicht mehr genau, aber eine gefühlte Ewigkeit. Dabei konnten wir über eine Hängebrücke spazieren, und sind auch an einem namenlosen Wasserfall vorbeigekommen, nennen wir ihn Catarata Las Pailas (klingt doch gut?!). Weiterhin durch den Wald kamen wir dann an besagten Fumaroles vorbei, und ich kann sagen, die stanken ordentlich. Außerdem passierten wir einen Volcancito… Minivulkan, wobei nach richtig Krater und so, sah der nicht aus, auch eher wieder wie ein Blubberloch. Hier die neuen Haare, wenn auch etwas mitgenommen.

Der Rundgang war richtig gut, denn statt nur durch Wald, kamen wir auch über eine offene Fläche, mit viel Wiese und Sträuchern, nach meinen eingestaubten Geografie-Kenntnissen würde ich sie mal als Feuchtsavanne bezeichnen. (oder so ähnlich).
Am beeindruckendsten waren wahrscheinlich die Bäume und deren Formen und dass wir wirklich auch einige wilde Tiere gesehen haben, wie z.B. Echsen in groß und klein, grün und grau und ein Pisote (ein Weißrüssel-Nasenbär). Danach sind wir völlig verschwitzt zum Poza del Rio Blanco. Poza heißt hier soviel wie Becken und richtig schönes klares kaltes blau erwartete uns, am Fluss angekommen. Es war wirklich saukalt, doch eine Supererfrischung, wenn man sich erstmal reingetraut hat. Danach haben wir noch ein nahegelegenes Spa angeschaut, aber nur angesehen, nicht genutzt, war nur interessant zu sehen, wie die heißen Quellen so aussehen und was das hier so kostet. Gegen 16 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg. Und das war eine sehr gute Idee. Erst wollten wir noch essen gehen, haben das aber auf Abends verschoben. Es hat im Anschluss extrem heftig gewittert. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt, wobei ich schon öfter über die unglaublichen Wassermassen geschimpft habe. Es gab kurz Stromausfall und unser Badlicht, das Telefon und den Kühlschrank hat es entschärft. Einfach kaputt. Aber nach 3 Stunden hörte es auf, sodass wir zum Essen gehen konnten, einem guten, wenn auch etwas teureren Italiener, der wie ich wieder einmal feststellen konnte, keine Lasagne auf der Karte hatte. Trotzdem gab es leckere Tortellini Alfredo für mich.
Den nächsten Tag habe ich dann k.o. erstmal verschlafen und Fernseh geschaut.

Tja und sonst ist eigentlich nicht viel passiert die Woche, waren am Donnerstag mal wieder auf Party unterwegs und meine Entdeckung der Woche: Achtung: Ledersachen und Schuhe können schimmeln. Es hat meine Lederhülle vom Taschenmesser erwischt und Stoffschuhe, die ich eine Weile nicht mehr anhatte. Hab nun erstmal alles ledermäßige in Tüten gepackt und werde wohl auch mehr auf meine Schuhe aufpassen müssen.

Aber hey, die größte aller Neuigkeiten hätte ich beinahe vergessen: Abgesehen dafür, dass wir jetzt nach 2 Monaten Studium bescheid bekommen haben, doch unser Touri-Visum in ein Studentenvisum umzuwandeln, was mit erheblicher Bürokratie und Umwegen und Kosten verbunden ist (erstmal abwarten, ob unser Studiengangsleiter noch was reißen kann, sonst droht Exmatrikulation), habe ich diese Woche meine erste Zusage für ein Praktikum bekommen. Nachdem ich Anschreiben und Lebenslauf zu dem Reiseveranstalter geschickt hatte, fragten sie mich nach genauen Daten, wann beginnen und so und sagten mir daraufhin schon bereits zu. Bis jetzt sind noch keine Details abgesprochen, aber wenn das Gehalt stimmt und sie mir zusichern, dass ich jede Abteilung durchlaufen werde, werde ich wohl zusagen. Zumal sie auf ihrer gut gemachten Homepage einen englischsprachigen Imagfilm vorweisen können. Also wenn das nix ist - Leute vom Studium - ihr wisst was das hermacht!
Also ich bin gespannt, wie sich das entwickelt, werde mir für alle Fälle aber auch die anderen noch warm halten!
Bis Bald.


+ Miami-Hostel is gebucht. Unsere Reisepläne werden immer wirklicher ;-)

8. Oktober 2008

Das Abenteuer im Frisuersalon

Ich habe was erlebt und brauchte dafür noch nicht einmal weit wegfahren, denn das Abenteuer erwartete mich im 200m entfernten Friseursalon. Ja richtig gelesen, ich dachte, es wär mal wieder Zeit für nen Haarschnitt (hatte wieder meine Phase, wo mir meine Haare offen oder als Zopf nicht gefallen...). Schließlich habe ich mich dazu durchgerungen und den Salon von "Belleza de Carolina" in unserer Nachbarschaft besucht.

Dieser Posteintrag ist nun für alle diejenigen, die es mir nachempfinden können, welche Ängste einen beim Friseur erwarten und sich für den costaricanischen Friseurbesuch interessieren.

Sina hatte sich schon eher getraut und ist nach hin und her strahlend blond und doch zufrieden von ihrem Besuch zurückgekommen. Ich also auch: hatte mich zuvor intensivst vorbereitet und Vokabeln rausgesucht, zum Thema Strähnen, Pony, färben und schneiden. Angekommen, war ich auch Gott sei Dank der einzige Kunde im Laden, welcher Platz für 2 Kunden gleichzeitig bietet. Ich habe dann lang und breit erklärt, wie ich mir meine Farbe vorstelle (dunkle Strähnen um wieder zu meinem Naturhaar zurückzugehen, sodass mein Restblond wie blonde Strähnen erscheint). Dann hat sie ohne zu waschen und zu färben zuerst mit dem Haarschnitt begonnen, über den ich mir eigentlich weniger Sorge machte. Das war schon etwas ungewohnt, soweit so gut: noch mehr Skepsis kam bei mir auf, dass sie dann die Farbe angerührt hat ohne mir ein Farbmuster zu zeigen und schon kurz vorm aufragen war, als ich sie noch stoppen konnte um zu fragen, was sie denn nun machen wollte (denn Strähnchen entstehen nicht, wenn man Farbe großflächig aufträgt, ohne Folie, ohne alles). Dann haben wir nochmal diskutiert, wobei sich herausgestellt hat, dass sie dachte, ich will den ganzen Kopf dunkel haben und dann noch extra blonde Strähnen rein... äh nein! Nur Strähnen, bitte. Dann haben sie mir zu zweit Foliensträhnen verpasst und dann hieß es warten und bangen... ich hatte so Angst, welche Farbe dabei herauskommt, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Sina hatte mir von ihrem Besuch erzählt, dass sie zuerst rote Haare hatte, was sie aber nicht wollte und danach nochmal blonde Strähnen extra reingemacht worden.

Okay die Farbe ist überraschenderweise richtig gut geworden (sie haben auch zwischendurch geguckt und mal ne untere Strähne trockengeföhnt um zu gucken, wie Farbe wird). Ich bin nun fast bei meiner natürlichen Haarfarbe, mit etwas hellen Akzenten.

Nur dann das zweite Problem. Der Haarschnitt, den mir die wie 16 erscheinende Azubine verpasst hat, sah voll doof aus. Es war nen Bob, mit hinten kurz, vorne lang und dann noch geglättet. Hallo? Ich habe noch nie in meinem Leben ein Glätteisen benutzt und dementsprechend doof sah es auch aus bei mir. Superglatte Haare ohne jegliches Volumen, voll blöd. Dies mag bei den einheimischen gut auszusehen, da die fast alle Locken und kräftiges dickes Haar haben aber doch nicht bei meinen Fusseln. Hab dann gesagt, dass es mir nicht gefällt und sie doch bitte alles einheitlich lang schneidet und rund föhnt (ohne Glätteisen!). Das ging dann auch, nur sind meine Haare nun kürzer als gedacht, um einiges kürzer um ehrlich zu sein. Aber okay. Mein Pony war auch nicht so einfach, aber ich war dann froh endlich raus zu sein. Bald demnächst auch Fotos dazu. Morgen ist mal wieder Party angesagt, da hoff ich mal ein paar nette Fotos zu schießen.

Zu was anderem:

hier zeig ich euch mal meinen Uni-Campus, der superschön grün anzuschauen ist, wenn es nicht grade regnet und alles unter Wasser steht.Der Weg zu unsere Mensa. Und links die Bushaltestelle.

Mensa, klein aber suuper lecker!Tropen auf dem Campus

Wenns regnet, Land unter!

4. Oktober 2008

Und sonst so?

Im Allgemeinen haben bei uns an der Uni nun die Zwischenprüfungen angefangen. Letzte Woche hatte ich meine erste in Anthropologie und bis auf das Kommentieren von wissenschaftlichen Texten, lief die eigentlich ganz gut. Mal abwarten was wird. Nächste Woche die nächste.
Von dreien meiner Praktikumsbewerbungen habe ich schon Rückmeldungen erhalten. Die einen haben mir abgesagt, aber 2 scheinen sehr interessiert. Bleibt auch mal abzuwarten, wie sich das weiter entwickelt.
Da ich ja dieses Wochenende zu Hause bleibe um mit unglaublichen Blog-Einträgen zu begeistern, wollten wir ja eigentlich die nächste Woche an die Karibikküste zum Karneval fahren. Toll, wie ich heute erfahren musste, haben sie den abgesagt. Nur gut, dass ich noch mal nachgefragt habe, bevor wir nen Hostel reserviert haben usw. Das Gesundheitsamt hat das Festival abgesagt, da die da drüben wohl ein Müllproblem haben, welches sich noch weiter verschlimmern könnte und auch ne Dengue-Fieber-Welle befürchten. Da Müll + viele Moskitos + ideale Krankheitsbedingungen + viel Frischblut, da viele Besucher = große Krankheitswelle im ganzen Land. Okay ich finds superschade, aber kanns nachvollziehen. Wobei letztes Jahr ist der Karneval, da Fieberwelle auch schon abgesagt worden, die armen Leutchen aus der Region, für die das eine wichtige Einnahmequelle ist. Mal sehen, was wir stattdessen machen.
Für dieses Wochenende werde ich nachdem ich euch genug zu lesen geliefert habe, meinen übrigen Aufgaben sprich Hausaufgaben widmen. Denn auch die brauchen Zuwendung.
Bis bald und dann mit neuen Erlebnissen.
Vielleicht schreib ich dann wieder eher, damit sich nicht soviel anstaut :-).

3. Oktober 2008

NICARAGUA - Ich liebe es!


1.Tag:
Nach Nicaragua:
Also jetzt dann mal zu meinem absolut richtig tollen Wochenende in Nicaragua, nachdem ich nun schon fast jedem vorgeschwärmt habe wie toll es war.
Im Detail. Da ich für Costa Rica für drei Monate Visum habe, muss ich immer rechtzeitig drandenken auszureisen um mein Visum zu verlängern. Dafür muss ich immer für 72 Stunden das Land verlassen. Ich hätte zwar noch 2 Wochen Zeit gehabt bevor meine drei Monate umgewesen wären, aber es hat ganz gut gepasst einfach mal dieses Wochenende wegzufahren. Vorher habe ich mir nochmal genaue Instruktionen von meinem Spanischlehrer hier aus Liberia geholt, der selbst, wie auch seine ganze Familie aus Nicaragua stammt. Denn man hört hier ja schon Schauergeschichten, dass Nicaragua krimineller ist, insbesondere Managua, die Hauptstadt ist ein gefährlich heißes Pflaster für Reisende. Aber zur Beruhigung aller, da wollten wir nicht hin und sind auch nicht hin. Also mit nem Reiseführer von Eva gewappnet wo der Süden Nicaraguas beschrieben ist und eigenen Nachforschungen im Internet (es gibt lonelyplanet auch online... sehr gut!) sind wir mit einem (halbvollen vom Gewicht her aber doch vollen von der Größe her) Backpack-Rucksack auf ins Wochenende. Am Freitag morgen haben wir den ersten Bus zur frontera- Grenze genommen und waren bereits nach knapp 2 Stunden dort. Die Grenzstadt oder eher Grenzpunkt heißt Peñas Blancas, es gibt eins auf Costa Rica Seite und natürlich auf Nicaragua Seite. An der Grenze mussten wir uns einreihen und einen Wisch von Doppelblättern ausfüllen. Dabei wird das eine Blatt abgegeben, sodass man den Stempel für den Austritt erhält und das andere muss die ganze Zeit aufgehoben werden um beim wieder Betreten abgegeben zu werden. Das gleiche in Grün dann nochmal auf der Seite von Nicaragua. (es gibt sogar nen DutyFree-Shop im Grenzgebiet und um von einer Seite zur anderen zu laufen, sind es knapp 1 km). Hier musste ich dann erstmalig auch 7US-$ für das Betreten bezahlen und nochmal 1$ wenn man den Grenzposten passiert. Helder, mein Spanischlehrer hatte mich auf 25$ vorbereitet, da er selber als Einheimischer sogar 20$ bezahlen muss und das sogar alle 30 Tage und pro Person seiner Familie. Ganz schön happig. Da erlebten wir einmal eine angenehme Überraschung! Tja Grenze passiert, suchten wir den Bus zur ersten Stadt nach der Grenze: Rivas.
Dieser Bus war noch angenehm besetzt: stellt euch je drei Mann rechts und zwei Mann links sitzend vor, im hinteren Bereich Fischeimer(voll mit Fisch), Gepäck, im Mittelgang noch stehende Menschen. Einen Busfahrer, der neben sich ein Kind neben das Lenkrad platziert, stillende Mütter und Mitfahrer die den Ausstieg managen, während der Fahrt aufs Dach klettern um Fahrräder runterzureichen usw. Brauche ja wohl nicht zu erwähnen, dass das für uns keine Fantasie, sondern Realität war, oder?! Busfahren, sehr abenteuerlich!

In Nicaragua, in Rivas:
Wir sollten später merken, an dieser Stadt führt kein Weg vorbei, jedesmal wenn wir ein bestimmtes Tagesziel hatten, mussten wir Rivas passieren.
In Rivas angekommen, umschwärmten uns Horden von Taxifahrern, wie Schmeißfliegen? waren die und fragten wo wir hinwollten, dass sie uns in die Stadt X,Y,Z fahren usw. und ließen uns (das sind übrigens Sina und ich) gar nicht mehr in Ruhe, wir konnten zehnmal erklären, das wir den Bus nehmen (da Taxi super teuer) und auch erstmal in Rivas bleiben wollten. Ich brauche ja wohl nicht zu erwähnen, dass es sehr heiß, dreckig und mega-chaotisch war, sodass wir schnell recht genervt waren. Rivas ist wie erwähnt erste Stadt nach Grenze und vielleicht sieht es da deshalb so aus, wie es aussah. Die Bushaltestelle befindet sich direkt neben dem Marktgeschehen, es ist müllig, staubig, kunterbunt, jeder will dir was verkaufen, ich konnte es kaum fassen, wo wir gelandet waren, es war unglaublich.
Vor allem die vielen Gefährte die unterwegs waren: Taxis, Busse, Kutschen/Karren, Fahrräder und Ciclotaxis. Letzteres sind die Attraktion in Rivas, natürlich mussten wir mit den Dingern auch fahren (quasi Rikschas, nur dass der Fahrer hinten sitzt) und auf meine Frage, ob es die Teile überall gibt, wurde mir gesagt, dass sie am meist verbreiteten in Rivas seien. Na gut, aber bis es soweit war, wollten wir erstmal unsere Rucksäcke irgendwo abstellen, am liebsten in einem Hotel oder so um uns unbeschwert die Stadt angucken zu können, versteht sich von selbst, dass es eine Kunst darstellt, sich mit den Dingern durch das Marktgeschehen zu kämpfen. Nachdem uns ein Taxifahrer relativ sympathisch war und für uns nen Tipp hatte, wo und wie ein gutes Hotel zu finden sei, haben wir zugesagt und ließen uns für 100 Cordoba (1€ = 25 Cordoba) zum besagten Hotel fahren. Auf Nachfrage sagte uns der Fahrer, als wir den Zentralpark passierten, dass es noch etwas weiter entfernt sei, wobei wir eigentlich gern in der Zentrumsnähe bleiben wollten. Kurz darauf sahen wir ein anderes Hostel, baten anzuhalten und haben gefragt, ob wir dort unser Gepäck lassen können, was okay ging. Und trotzdem wollte dieser blöde Fahrer (für eine viel kürzere Distanz!) die genannten 100 Cord. Er ließ nicht mit sich diskutieren. Die Hostelbesitzerin sagte hinterher zu uns, der Kerl hätte uns ausgeraubt, es wären höchsten 20 Cord. insgesamt angebracht gewesen. Okay erste Lektion in Sachen Taxi in Rivas gelernt (ich mein: für uns war es nicht so schlimm, aber für die dortigen Verhältnisse schon sehr teuer). Als Beispiel: ein Frühstück gibt’s ab 35 Cord., was wir uns später auch noch gönnten, Cocktails für 25 Cord. und ne Packung Kekse oder ne Coke für 10-15 Cord. Schon sehr billig!Aber macht nix, dafür wollte die Hosteltante kein Geld fürs Gepäck aufbewahren, was mich nun auch wieder etwas misstrauisch machte, aber bei unserer Abfahrt war noch alles da, nix passiert. Durch Rivas ging es dann zum Zentralpark mit der hübschen blauen Kirche San Pedro, zu einer Fahrt im Ciclotaxi und nochmal zum Markt. Mehr hat Rivas nicht zu bieten, bis zum Mittag hatten wir das meiste gesehen und waren startklar um unser nächstes Ziel anzusteuern: San Juan del Sur, Küstenstadt am Pazifik.
Teils schöne, teils wirklich auszurangierende Ami-Schulbusse kutschierten uns durch das Land.
In San Juan del Sur:
Dort angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einem schönen Hostel. Schön war uns, nachdem wir einige besichtigt hatten, relativ wurscht, nur sauber musste es sein. Das Beste fanden wir dann mit dem Namen Rebeccas Inn. Für 8$ die Nacht pro Person im DZ. War okay, denn die Preise waren alle so und diese Stadt gilt als etwas touristischer im Vergleich zu anderen. Das merkten wir auch bald. Viele Amis oder Europäer begegneten uns, es gibt dort eine Vielzahl an Sprachschulen und insgesamt begeisterte uns die Stadt durch ihre Ruhe, die Strandpromenade mit den vielen Restaurants und Bars mit Meerblick und Sauberkeit. Muss wohl auch dran gelegen haben, dass sie gut gepflastert war, was, wie mir nun klar wird, super viel ausmacht. Und außerdem gab es super viele niedliche kunterbunte Häuser (unser Hostel war auch von außen rosa und innen quitschgrün, wobei unser Zimmer blau war). Ich muss sagen, das werd ich vermissen.


Die Stadt gilt auch als Ferienort für die Einheimischen und bietet insbesondere super Sonnengänge. Hier erlebte ich meinen ersten richtigen Sonnenuntergang in diesen Gefilden. Ich mein Liberia liegt nun nicht wirklich am Meer und meist ist es bewölkt, regnerisch und wird dunkel ohne dass du es bemerkst. Also um so schöner dieser erste Sonnenuntergang! Wir waren dann noch lecker Essen. Ich hatte mir ein super-leckeres Fischfilet bestellt, was echt klasse war und vor allem bekamen wir nen Salat vorne weg, wie es sich in nem richtigen Restaurant gehört, bevor der Hauptgang kam. Sowas weiß ich nun richtig zu schätzen, dann noch das Meeresrauschen beim Essen, voll klasse. Aber der Abend sollte noch besser werden- ja das geht: denn wir hatten in der Casa Oro (ein Hostel, das Touren, Strandtransfer und einiges mehr anbietet) ne Schildkrötentour gebucht. Ich dachte schon, ich würde das nicht mehr erleben, denn in Costa Rica geht die Saison bis Anfang Oktober und das auch eher an der dafür bekannten Karibikküste. Und wir staunten nicht schlecht: es sollte gerade eine der größeren arribadas, Ankünfte an Meereschildkröten stattfinden, also wenn die an den Strand kommen um dort ihre Eier abzulegen. Und größere arribada, das heißt so in etwa 20000
Schildis pro Nacht!!! Hallo?! Das war in der Nacht davor so und sollte auch in unserer so sein. Vor allem, was uns erzählt wurde, dass es eigentlich doppelt so viele sind, da nur die Weibchen an den Strand kommen, aber die Männchen im Wasser bleiben und warten, das heißt 40000 tortugas. Einfach unfassbar, ich konnte mir das auch noch gar nicht richtig vorstellen. Um 19 Uhr ging es mit einer kleinen Truppe von 7 Personen + Guide los in einem Minibus zu dem 1 Std. entfernten Strand von La Flor bei Ostional. 30$ kostete der Trip, aber dafür hatten wir ne Einführung auf Englisch (wobei unser Guide Volunteer aus Österreich warJ), Transport, Führung mit 1h oder mehr am Strand und ner Postkarte als Souvenir.
Dieses Exemplar ist die, welche wir sehen sollten: die Olive Ridley (Bild aus Internet)
Außerdem unterstützten wir damit die Natur- und Forschungsarbeit in diesem Gebiet. Die Fahrt verlief sehr abenteuerlich, über eine holprige, löchrige Straße und drei Flüsse. Im Naturschutzgebiet hieß es dann weiter zu Fuß an den Strand und dort angekommen dann Taschenlampe ausknipsen und Rotlicht an, damit die Tiere nicht erschreckt und orientierungslos gemacht werden. Sollte das passieren, dann kehren sie ohne eine Eiablage ins Meer zurück und das wars dann. Aber wir waren gut. Halbblind tasteten wir uns den Strand entlang und sahen überall schwarze Klumpen an Strand und Brandung. Dies mussten die Schildis sein.

Und jetzt stellt euch das bitte im Dunkeln bei Nacht vor. UNGLAUBLICH (Bild aus Internet)Nachdem sich unser Guide umgesehen hatte, führte er uns zu einer, welche gerade mit dem Nestbau begonnen hatte, er schaufelte dann den Sand zur Seite damit wir die folgende Ei-Ablage genauer beobachten konnten.

Bisschen unheimlich, aber so sieht ein Nest unter Rotlicht aus, auch zu erkennen die Rückseite der Schildi und die Eier. (eigenes Foto)Hier ein paar interessante Sachen zum Thema Schildis: Wie viele wissen, kehren die Schildkröten meist immer an den Strand zurück, an dem sie selber geschlüpft sind. Wenn die Eier gelegt sind, darf man sie nicht bewegen, denn wenn der Embryo seine Position verändert, dann stirbt er. Es werden etwa pro Nest 100-120 Pingpong-große Eier gelegt. Die Saison geht von Juli bis Januar wo dann etwa 1,2 mio. Schildkröten an den Strand kommen. Rechnet doch mal bitte, wie viel Eier das ausmacht! Leider überleben durch Natur und Mensch nur 3 von 10 Eiern. Somit gilt der Strand von Ostional als einer der wichtigsten Eiablage-Plätze weltweit. Unsere Schildkröte, die wir sahen, gilt als eine der kleinsten und hat trotzdem die Länge meines Armes. Wir beobachteten verschiedene, wie sie das Nest vorbereiten, Eier ablegten, alles gut verbuddelten und fest klopften und auch wieder ins Meer verschwanden. Wir hatten dabei ganz schön Angst: auf eine drauf zu treten, ein Nest kaputt zu machen oder von einer umgerannt zu werden (es herrschte reger Verkehr am Strand, ständiges Kommen und Gehen, teilweise waren die sogar ganz schön am Rennen). Es war auch etwas unheimlich, denn stets hörte man ein Stampfen, Klopfen und Rascheln und wenn man Pech hatte, bekam man vor Schreck auch noch Sand entgegengeschleudert, den die Schildis aufwerfen (ich hatte das Glück und mich mega erschrocken). Glücklicherweise hatten wir auch das Glück, dass wir Bilder ohne Blitz machen durften, was bei Sina, die schon ne Tour an der Karibikküste mitgemacht hatte, ein Ding der Unmöglichkeit war. Sie erzählte auch, deren Gruppengröße lag bei 15 Personen und um die zehn! Gruppen waren am Strand und umkreisten eine einzige! Lederschildkröte. Mehr gab es da nicht, na gut die waren auch dreimal so groß, wie die, welche ich sah, aber trotzdem, unsere Tour war viel cooler.
Nach einer Stunde ging es dann auch schon zurück, was völlig ausreichte, da es etwas nieselte und wir nicht mehr stehen konnten. Ich erinnere, wir waren seit 4 Uhr auf den Beinen, weshalb ich bei der Rücktour fast eingepennt wär, wenn’s nicht so tierisch geruckelt hätte.
Wir sind dann auch gleich schlafen gegangen, war schließlich doch 24 Uhr geworden.

Hmm, Erdbeer-Daiquiri!
2.Tag:
Am nächsten Tag, Oh wei, regnete es (tags zuvor, fast nur Sonne) und Sina wollte eigentlich heut an den Strand. Nachdem wir dann zum Einkaufen waren (mussten Frühstück selbst besorgen), haben wir das gecancelt, denn wir wollten eigentlich den Shuttle-Transfer zu den benachbarten Stränden nutzen die auch von Casa Oro angeboten wurden. Stattdessen konnte ich Sina überzeugen, doch unseren Nachmittagsplan vorzuziehen und gleich nach Catarina und zu der Laguna de Apoyo zu fahren. Sina hätte mich danach fast gelyncht, denn es hat doch glatt wieder nach einer Stunde aufgehört zu regnen (ich erinnere an Puntarenas) und sie hatte echt schlechte Laune, da wir statt an einem weißen Sandstrand im stickigen Bus saßen. Zu spät, Gott sei Dank dauerte die Fahrt, nachdem wir Rivas passierten nur 1h15 statt angekündigter 2 std. Sina war schon unausstehlich und hat mir das schlimmste angedroht, sollten wir 2 std. fahren - ihr versteht meine Erleichterung.

Laguna de Apoyo/Catarina:
Um hierher zu gelangen, muss man von Rivas den Bus nach Managua nehmen und den Fahrer bitten, doch am Mirador de Catarina anzuhalten, was auf dem Weg liegt (Tipp von Helder). Gesagt, getan und angekommen, entdecken wir wieder eine Kuriosität: Diesmal Mototaxis. Wir fühlten uns nach Italien versetzt und stiegen auch sofort ein und fuhren durch das malerische kleine Dörfchen Catarina bergauf zum Aussichtspunkt.


Ich denke, dass auch hier Lagune wieder für ehemaligen Kratersee steht, denn sie war wirklich beeindruckend groß und blau. Auch die umgebende Landschaft ist von Vulkanen geprägt. Auf dem Berg gab es dann auch wieder viele Souvenirstände, die wir natürlich auch mitgenommen haben. Zurück durchs Dörfchen bummelten wir dann zu Fuß, was echt richtig schön war. Ein Festumzug begegnete uns und erstaunlicherweise zogen sich an der Hauptstraße auch bestimmt 3 Gärtenläden mit Unmengen von Pflanzen entlang, wo ich doch schon sehr überrascht war, überhaupt einen zu sehen. Doch wie könne sich die anderen halten? Ein unerforschtes Geheimnis, denn wir haben uns dann bald auf den Rückweg gemacht, damit wir unsere Anschlussbusse bekommen und vllt. noch den Sonnenuntergang in San Juan abpassen konnten. Wir hatten uns entschlossen noch eine weitere Nacht hier zu bleiben und erst am nächsten nach Granada zu fahren. Wir hatten doch Pech, zumindest was den Sonnenuntergang betraf, denn wir kamen schon viel zu knapp in Rivas an, um es noch rechtzeitig an die Küste zu schaffen. Unseren Anschlussbus hatten wir gerade verpasst und mussten 45 min. auf den nächsten warten. Spaßeshalber meine ich zu Sina, lass doch mal zu den nervigen Taxifahrern gehen und gucken, wer am wenigsten bietet um uns zu kutschieren, vllt. haben wir dann noch eine Chance und wenn nicht, nehmen wir halt den Bus. Und siehe da unser Taxityp von der ersten Fahrt war auch da. Wir haben natürlich gleich entsprechend gehandelt und erklärt no way, wir fahren mit jedem aber nicht mit ihm (und er hat sich entschuldigt, "ja er hat nen Fehler gemacht und die Hitze blabla".) Wir dann "Alles klar. Keine Chance, war ein ganz schön großer Fehler" und siehe da, er ist mit dem Preis immer weiter runtergegangen. Als wir ihn bei 40 Cord. hatten p.P. Überland, eine Dauer von 45 Minuten im Bus, sagten wir ja und stiegen wieder bei ihm ein. (der Bus kostet 15, aber wir dachten, okay er ist schneller, hält nicht ständig an um Leute einzusammeln und schließlich haben wir ihn dem Rest ja schon einen Tag zuvor gezahlt, somit hat sich das für uns und für ihn gerechnet gehabt). Letztendlich hat er einen auf KollektivTaxi gemacht, auch das gibt’s dort, denn wir saßen zu 5 im Taxi und haben nach absetzen der einen nochmal angehalten und neue Fahrgäste eingesammelt. Waren gerade mal 10 Minuten schneller als Bus, den wir dann wieder eingeholt hatten und sahen gerade noch die Sonne untergehen. Zu spät: aber die Genugtuung, das wir es dem Knilch gezeigt haben und nen super Preis rausgekitzelt hatten, war echt super. Abends sind wir noch mal weg, nur war leider den ganzen Abend nen Boxkampf, sodass die Bars ohne Fernseher und die Straßen relativ ausgestorben waren. Schade. Dann halt Sachen packen, damit es den nächsten Morgen nach Granada gehen kann.
Tag 3:
Wieder über Rivas, die schmeißigen Taxifahrer ignorierend, fuhren wir nach Granada (Dauer von Rivas ca.2,5h). Sie gilt als eine der schönsten Kolonialstädte Mittelamerikas. Und das ist sie für mich auch zum jetzigen Zeitpunkt, da ich noch nicht so viele andere kenne.

in Granada:
Auch hier lag die Bushaltestelle wieder direkt neben dem Markt, warum eigentlich? Das vermittelt Besuchern einen immer eher abschreckenden Eindruck, wahrscheinlich da es immer zu viel Eindrücke sind, Chaos vorherrscht und jede Menge Unrat. Schon seltsames Phänomen. Naja wir wieder Rucksack geschultert und auf der Suche nach dem geeigneten Hostel. Bei dem ersten sind wir dann auch geblieben. Denn das Hostel Oasis, verfügt über Pool, Frei Kaffee/Tee, Frei Internet, Frei 10-Minuten-ins-Ausland-Anruf, Hängematten im Innenhof und einfach nettem Ambiente, auch hier für 8$ die Nacht. Und ganz wichtig sauber! Und vor allem, was ich nicht erwartet hätte, in diesen alten Häusern, gibt es schöne hohe, meist verzierte Decken. Doch, richtig hübsch. Nachdem wir dann nach der staubigen Fahrt erstmal in den Pool gehüpft waren (wenn man ihn schon mal hat) sind wir auf sightseeing durch Granada. Hier sind es nun wieder eher richtige Kutschen, die als Touri-Attraktion gelten. Sie sind richtig geschmückt und viele Pferde haben Geschenkband-Schleifen am Zaumzeug. Schon lustig anzusehen, aber mitgefahren sind wir diesmal nicht. Haben uns dann eher die berühmte Catedral angeschaut, in Buttergelb und die Prachtstraße bis hinunter zum Nicaragua-See und den vorgelagerten Inseln. Hier hatten wir auch wieder Glück und waren kurz nach 16 Uhr auf Privatfahrt in einer großen lancha unterwegs (wo normalerweise rund 12 Leute reinpassen, ne richtige Touri-Bootstour) und haben auch mal wieder nen guten Preis ausgehandelt. Dann also raus zu den Inseln. Es sind rund 365 Stück und die meisten davon in Privatbesitz… das konnten wir sehen, da auf vielen Häuser standen. Da könnt ich mir glatt auch vorstellen zu wohnen: "mein Haus, mein Boot (denn, das braucht man), meine Insel" na wie klingt das??
Danach haben wir uns dann (es kündigte sich Hunger an) zurück zu den Restaurants geschleppt und ich habe eine der besten Lasagnen in meinem Leben gegessen. Quadratisch, super heiß, mit richtig lecker Hackfleisch und Tomatensauce, zwar nicht soviel Käse, aber ich bin fast vergangen (und ich habe schon Lasagne in Rom gegessen!). Ein Traum von Lasagne und italienischem Restaurant, den Namen habe ich noch irgendwo!
Tja und auch diesmal ist es so richtig mit Nachtleben und Abends weggehen nichts geworden. Weil einfach kaum was los war. Die ausgeschriebene Straße, wo viele Bars sein sollten, existierte zwar aber ohne Bar… Naja sind doch noch in einem anderen fastleeren Schuppen, wo gute Musik kam, was trinken gewesen und dann auch zurück zum Hostel gekehrt. Unbedingt "Ron Flor de Cañas" probieren. Mit Cola und Limone wirklich sehr lecker. Habe mir im Nachhinein von Helder erklären lassen, dass er noch besser mit Osaft und einer Kirsche zu genießen wäre oder mit Kokos-Wasser. Das werden wir dann das nächste Mal ausprobieren, denn eins steht fest: wir waren nicht das letzte Mal in Nicaragua.
Aber zurück zu Granada.

Tag 4:
Zum Frühstück gönnten wir uns mal was und gingen frühstücken im "Nica Buffet". Nicas werden hier in Costa Rica auch abwertend die Nicaraguaner genannt, sind sich irgendwie nicht grün und viele habe ich hier in Liberia gefragt, ob sie schon mal dort waren, wo es doch so nahe liegt, aber null positive Antworten *keine Zeit* aha.Das Restaurant ist unter Ami-Leitung und bietet Ami-Frühstück gemischt mit lokalen Spezialitäten oder auch nicht, wie man wollte. Wir haben uns Pancakes und Gallo pinto rausgesucht (Bohnen-Reisgemisch, mit Rührei und Toast und einem großen fluffigen Pfannkuchen). Ich war danach mehr als satt! Das Klientel bestand nur aus Amis und das auch eher in gehobenen Alter, aber uns wars egal.
Dann noch mal durch die Stadt und die Punkte angeschaut, die wir noch nicht gesehen hatten. Auf Nachfrage haben wir dann den Tipp bekommen, um eine schöne Sicht auf Granada zu haben, am besten auf den Kirchturm von La Merced steigen. Gesagt, getan, die hatten wir auch schon ein paar Mal auf unserem Weg zum Hostel passiert und konnten für 1$ 72 Stufen erklimmen und standen direkt auf dem Kirchturm. schon witzig, denn direkt über uns hingen die Glocken, mit der Bitte doch nicht zu läuten. War uns egal, denn die Aussicht war super. Siehe Fotos, mit Sonnenschein hatten wir nen Superblick auf die Catedral und See. Das hat sich noch mal so richtig gelohnt, sodass wir dann mit über hundert Bildern und zahlreichen Souvenirs zurück nach Costa Rica fuhren. Alles ohne Probleme, nur nicht so schön, dass es genau an der Grenze wieder übelst angefangen hatte zu regnen: willkommen in Costa Rica.
Diesmal an der Grenze nur 2$ gezahlt (+1$ Grenzposten) und mit weiteren 2 Stempeln im Pass auf den Bus gewartet und um 18 Uhr in Liberia angekommen. Ein unglaubliches Wochenende lag nun hinter mir.

Dies war nun der längste Post-Eintrag ever (mann hat der Zeit gekostet), ich hoffe ihr könnt nun meine Begeisterung für dieses schöne Land und die Erlebnisse, die es mir bereitet hat, teilen… ehrlich kann es nur jedem empfehlen, der auch auf dem Weg nach Costa Rica ist!
Wir machen uns bestimmt nochmal auf den Weg, da wir einen wichtigen Programmpunkt die Islas de Ometepe - Vulkaninseln inmitten des Nicaragua-Sees nicht geschafft haben.
Reis, Bohnen, Mais... alles gibt es auf dem Märkten, getrocknet oder frisch.
Schaut euch doch mal diese dicken Dinger an, die waren genauso schwer, wie sie aussehen.