15. März 2013

Letzter Tag in Perth



YEAH! Das Auto ist verkauft! Wir müssen nur noch auf die Überweisung aus Deutschland warten und hatten heute erstmalig Zeit gehabt durch Perth zu spazieren. Schade, dass die anderen Tage alle von Hektik und Stress geprägt waren, sodass wir die Strände und die Stadt kaum kennenlernen oder genießen konnten. Das ganze Hostel hat sich mit uns gefreut, denn täglich hat uns bestimmt jeder dritte gefragt: und habt ihr das Auto schon verkauft? Echt nett!
Aber hier noch ein paar letzte Eindrücke von Perth: 

Skyline von Perth



Glockenturm von Perth

Eingecheckt sind wir schon, sitzen quasi auf gepackten Koffern und morgen früh geht es dann an den Flughafen, dann mittags los nach Singapur. Dort landen wir dann am späten Nachmittag um kurz vor Mitternacht weiter nach Deutschland zu fliegen. Hoffentlich wird der Empfang nicht ganz so eisig… aber wir haben ja genug zu schleppen, da wird uns bestimmt warm werden – rein wettertechnisch versteht sich! Heute hatten wir in Perth noch die Höchsttemperatur von 30° gehabt. Also liebe Leute… noch zweimal schlafen und Deutschland hat uns wieder. Wir freuen uns schon auf daheim!

Miese Stimmung in Perth



In Perth angekommen, versuchen wir seit Tagen unser Auto zu verkaufen. Wir haben  angefangen und zunächst die Anzeige bei DER Anzeigenwebsite schlechthin „Gumtree“ eingestellt. Dort haben wir bisher auch schon 4000 Besucher gehabt und es haben  sich auch ein paar Interessenten gemeldet, die aber alle abgesprungen sind. Zusätzlich dazu haben wir im Reisebüro und in den umliegenden Hostels Flyer mit unserer Anzeige und Fahrzeuginfos verteilt und auch in unserem eigenen Hostel jeden angesprochen. Aber bis jetzt war auch hier noch kein Kaufvertrag zu Stande gekommen. Es ist nicht einfach…. Einige waren interessiert, wollen aber gut 1000$ weniger ausgeben, als von uns gefordert. In unserer Verzweiflung und Zeitnot würden wir das Auto auch für weniger weggeben, aber dann melden sich die Interessenten nicht mehr bzw. sind nicht mehr zu erreichen. Es ist zum Schreien. Wir wollen auch kein Geld mehr in das Auto stecken, nachdem wir es nun schön zurecht gemacht haben und auf Vordermann poliert und geputzt haben.  Für Gebrauchtwagenhändler ist der Wagen zu alt und weist schon an manchen Stellen zu starken Verschleiß auf. Wir haben eine Einschätzung von einem Händler erhalten, der meinte für einen Mitsubishi hat unserer schon zu viele km runter (nun sind es 374000km), was an der Grenze für diesen Fahrzeugtyp liegt. Wenn man hart auf das Gas geht, kommt ein wenig blauer Rauch raus, was erstes Anzeichen für die baldige Reparatur von Motorteilen ist. Einer unserer Reifen ist durch schlechte Ausrichtung an einer Stelle stark abgefahren, weshalb wir diesen vor kurzem mit dem Ersatzreifen haben tauschen lassen, na und unsere Bremsen quietschen ein bisschen. Aber hallo? Jeder hier im Hostel und selbst die Aussis sagen, sie würden das Auto sofort nehmen, da es schnurrt wie eine eins und in einem Topzustand ist… und das nach 20 Jahren!! Wir verstehen die Welt nicht mehr. Hier im Hostel haben wir dann Storys und Erfahrungsberichte gehört, die ebenfalls zu unserer Weltuntergangsstimmung beitragen. Nämlich, dass es total schwierig bis fast unmöglich ist ein Auto mit „ausländischen“ Nummernschildern zu verkaufen. Unsere sind aus Queensland und damit man hier ein Auto legal fahren kann (außer das Auto ist schon zugelassen) müssen es die hiesigen Schilder (Western Australiens) sein. Eine Deutsche hat uns berichtet, sie hat 3 Wochen versucht ihr Auto zu verkaufen und hat es schlussendlich zu einem Schrotthändler gegeben für ein paar hundert Dollar, was in keinem Vergleich steht. Auch das trägt zu unserer miesen Stimmung bei. Außer natürlich, man findet Backpacker, die eh mit dem Auto rumreisen und dann alles weitere in einem anderen Staat erledigen können. Wie gesagt, es ist unglaublich, dass jedes Bundesland sein eigenes Süppchen macht und man noch nicht mal einen Strafzettel länderübergreifend bezahlen kann. Und nun warten wir und warten wir, dass einer sagt, wir nehmen das Auto. Unser Fehler war, dass wir bei der ersten Zusage noch gezögert haben, um noch die Rückmeldung von anderen abzuwarten und evtl. einen höheren Preis zu erzielen. Uns blutet so schon das Herz unseren PJ abzugeben, aber unter Wert, das ist nun ganz schrecklich.

Die Pinnacles



Nur noch 200 km entfernt von Perth wollten wir einen letzten Halt machen und haben es mal wieder gerade so geschafft, um kurz vor Sonnenuntergang (wo das Licht ja bekanntermaßen besonders stimmungsvoll ist ;-)) bei den Pinnacles anzukommen. Diese liegen im Nambung Nationalpark und stellen gewissermaßen die Hauptattraktion dar. Es sind Kalksteinsäulen, die durch das Abtragen weniger ausgehärteter Kalksteinschichten durch die von Wind getragene Sandkörner gebildet wurden. Das, was dann übrig ist und quasi heute zu sehen ist, wurde vor 500.000 Jahren durch Vegetation und Wasservorkommen fest zementiert. 

Kurz vor Erreichen des Parkplatzes sind wir auch noch einmal einem Känguru begegnet, das sich bei unserem Erscheinen derart erschreckt hat und so fast in das nachfolgende Auto unserer Freunde reingesprungen wäre, die sich dann natürlich ebenfalls tierisch erschreckt haben und ganz schön geschimpft haben. Wir haben uns dann auf den Rundweg begeben und sind gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang an den Aussichtsstellen angekommen. Da es dann im Anschluss natürlich wieder dunkel war, haben wir uns wieder eine geheime Strandzufahrt zum Übernachten ausgesucht. Sie führte direkt in Richtung einer Art Mülldeponie, weshalb wir uns relativ sicher vor Entdeckung wähnten, da in der gesamten Gegend Camping-verboten-Schilder standen. Ein paar Stunden später allerdings, unsere Freunde haben am Rand der Zufahrt geparkt, wir in einer Nebenstraße, kommen auf einmal Lichter und drei Autos fahren direkt an uns vorbei. Aber sie sind Gott sei Dank weitergefahren. Am nächsten Morgen war ähnlich viel Verkehr an der Zufahrt, die wohl irgendwo an den Strand führen muss, aber jedes Mal waren Privatleute unterwegs und keine Polizei. Nochmal Glück gehabt, sodass wir unbehelligt nach Perth weiterfahren konnten.




So romantisch!

Shark Bay



Von der Korallenbucht ging es dann weiter zur Haibucht, aber auch hier war ganz entspanntes Schwimmen gehen angesagt. Von Haien weit und breit keine Spur. Shark Bay verfügt aber im Gegensatz zu Coral Bay (wo der Ort wie die Bucht heißt) über mehrere Ausflugsziele und Orte und ist auch Unesco-Weltnaturerbe. Unser erster Stopp waren daher die Stromatolithen beim Hamelin Pool Nature Reserve. Das sind Fossilien, die immer noch leben (sie sondern kleine Blubber-Atembläschen ab) und stammen von den Stromatolithen der Dinosaurierzeit ab, die damals für 20% des auf der Erde vorkommenden Sauerstoffs gesorgt haben und damit erst unsere Entstehung möglich gemacht haben. Allein die Fakten sind echt beeindruckend, auch wenn die Steinformen nicht besonders spektakulär aussehen, immerhin sind sie gerade bei Ebbe am besten zu erwischen. 


Die Stromatolithen


Von da aus ging es weiter zum Shell Beach, einem Strandabschnitt der nur aus kleinen Muscheln besteht. Das darauf herumlaufen war dadurch etwas unangenehm und selbst im Wasser ist man ein ganzes Stück auf den Muscheln gegangen, aber einen kompletten Strand nur aus kleinen Muscheln bestehend zu haben ist schon spektakulär. Das Wasser in der Gegend ist super salzhaltig, weshalb gerade das auf dem Wasser treiben Spaß gemacht. Nach einer kurzen Abkühlung sind wir dann aber auch schon weiter nach Monkey Mia. 

Am Shell Beach



Dieser kleine Ort, eigentlich nur aus einem Camping-Hotel-Resort mit Strandlage bestehend, ist berühmt, da jeden Morgen Delphin-Gruppen an den Strand kommen, um gefüttert zu werden. Dabei handelt es sich um wilde Delphine, die, wie extra betont wurde, das aus freiem Willen machen und schon seit vielen Jahren an den Strand kommen, wenn nicht sogar als Baby mit dem Muttertier daran gewöhnt wurden. Es gibt mehrere Fütterungen, die erste beginnt ab 07.45 Uhr, wo die Ranger dann von den Delphinen berichten, wie diese zu identifizieren sind (an der Rückenflosse) und welche Geschichte jedes Tier so mitbringt. Dann werden ein paar Eimer mit jeweils 5 Fischen an die Delphine verfüttert und wenn man ganz viel Glück, kann man unter den über 100 Zuschauern ausgewählt werden einen Fisch zu verfüttern. Katja hatte das Glück, als wir es noch gerade so zur 2. Fütterungswelle geschafft haben, durfte sie einen der Delphine füttern. Noch am selben Tag sind wir gen Süden gefahren, um zu unserem vorletzten Zwischenstopp zu gelangen.
 






Mick sorgte für das abendliche Unterhaltungsprogramm - echt cool