1. März 2013

Dritte Tagestour durch Bali



Und so, hat es zur ausgemachten Uhrzeit auch an unserer Tür geklopft (der Weckruf, obwohl es ein Telefon gab, fand immer an der Tür statt) und wir haben uns dann nach wenigen Stunden Schlaf aus dem Bett gepellt. Kurz nach 3 waren wir dann in Kintamani angekommen und Made hatte uns extra auch Bali-Kaffee in Plastiktütchen mitgebracht und hart gekochte Eier, echt lieb. Zumal wir später erfahren haben, dass er nicht verheiratet ist, wir dachten erst seine Frau hätte uns die Sachen eingepackt. Und so warteten wir dann noch bis 4 Uhr, hatten dann einen weiteren Shuttle zum Infocenter, von wo wir den Aufstieg starten wollten. Und dann lernten wir unseren weiblichen Guide (ebenfalls Made kennen, denn Made steht für zweitgeborenen) und bewaffnet mit Taschenlampe machten wir uns an den Aufstieg. Wir starteten bei 800 m, der Vulkan Batur (auf unserer Aufstiegsseite hat er 2 Krater) ist aber insgesamt 1700m hoch, von denen wir auf 1500 gekraxelt sind. Und so ging es über Lavagestein und Sand zusammen mit einem Schweizer Paar einen immer schmaleren Pfad entlang, der die letzten Meter nur noch an einen Ziegenpfad erinnert. Und es war zwischendurch Klettern angesagt, weil manche Wegstrecken echt steil waren. Gut, dass man nicht so viel gesehen hat im Dunkeln, sonst wären wir nicht so schnell bergauf gehastet. Es war also richtig anstrengend und wir waren wahnsinnig durchgeschwitzt. Endlich oben angekommen, haben wir bei dem frischen Wind gefroren und versucht uns so warm wie möglich anzuziehen (klar hatten wir Strickjacke und Regenjacke mit, die wir anziehen konnten), doch durch das Schwitzen waren alle Sachen irgendwie klamm, sodass es doch kalt war. Auf einer Bank haben wir dann nichtsdestotrotz Platz genommen und genau auf den Mount Agung geschaut, neben dem dann auch die Sonne aufging. Und das Farbspiel des Himmels war richtig schön, wir hatten insoweit auch Glück mit dem Wetter, als das es ein paar Wolken gab, was dem Ganzen einen geheimnisvollen Anstrich gab.
Blick auf den Mount Agung
Das Zwei-Krater-Panorama
Balinesischer Affe
Perspektive vom Rückweg... nahe der äußerst rechten Spitze waren wir
Auf dem Berg gab es dann auch ein kleines Frühstück für uns und bevor wir uns dann wieder an den Abstieg machten, entdeckten wir auch Affen, teilweise sogar mit Baby-Affen, echt süß! Auf Bali gibt es nur diese Art Affen und da wir sie nun auf dem Berg entdeckten, haben wir damit den Besuch der Affenwälder, die es auf der Insel verteilt gibt, kurzerhand aus dem Programm gestrichen. Zumal die Affen in den Wäldern um einiges aggressiver sind, zumindest im Sinne, als dass sie von den Touris Futter erwarten und wehe, wenn sie das nicht bekommen. Nachdem der Abstieg länger gedauert hat, da wir eine andere Route bergab genommen haben, sind wir dann wieder im wohltemperierten Auto weiter zum Haupttempel oder auch Muttertempel auf Bali – dem Besakih Tempel. Der besteht aus über 50 kleineren Tempeln, die wir teilweise, ausgestattet mit Sarong betreten konnten. 
Einer der Hauptzugänge zum Tempel
Zeremonie im Tempelinnern
 



Leider ist der Tempel, wie wir später durch Erzählung und auch vor Ort selbst erfahren haben, in Verruf gekommen. Denn die Einheimischen vor Ort knüpfen Touristen gerne überdurchschnittlich und teilweise sogar unverhältnismäßig viel Geld ab, indem sie sagen, dass die Touristen sich einen Guide nehmen müssen, um den Tempel zu betreten bzw. bereits am Eingang zusätzlich zum Eintrittsticket eine Spende entrichten sollen, der dem Tempel und Guide zu Gute kommt. Und da ging der Stress schon los. Sie wollten uns nämlich nicht durch lassen, ohne dass wir eine Spende in der von ihnen geforderten Höhe entrichten (laut Spendenregisterbuch betrug dies bei vorherigen Touristen 40-60 Dollar). Hallo? Made hatte uns vorher extra ins Gebet genommen. Wir sollen ja alles verneinen und abstreiten und im Fall einen Guide innerhalb des Tempels für 2 $ nehmen. Von daher haben wir das mit der Spende überhaupt nicht eingesehen, zumal das ja in unserem Ermessen sein sollte, wie viel man gibt. Jedenfalls haben wir Made dazu geholt und nach hin und her, fragte der uns dann ob wir einen Guide wollen. Wie vorher mit ihm abgemacht, haben wir das verneint und er sagte dann nur noch: „geht“. Wir haben sie dann noch diskutieren gehört und später von ihm erfahren, dass wohl noch die Polizei dazukam (die ja alle unter einer Decke stecken, was die Abzocke angeht), aber sich das Ganze dann ohne weitere Probleme für ihn gelöst hat. Wir hoffen es jedenfalls, das er in der Hinsicht nicht nur höflich zu uns war und es wirklich keine Probleme für ihn gab. Kurz vor Betreten des eigentlichen Tempels stellt sich dann wieder ein Mann in den Weg, der sich als Guide ausgibt und sagt, wir dürfen den Tempel nicht ohne einen solchen betreten. Er hat uns regelrecht aufgehalten. Und wir haben ihn dann auch hier erst ignoriert, als er uns aber weiter gestoppt hat, haben wir diskutiert, nun leicht verunsichert, da er meinte, wir wissen ja nicht, welche Orte wir betreten dürfen und welche nicht und wieder forderte er eine Spende. Okay, wenn es sich hier um diese 2 $ handeln sollte, dann ist das kein Problem. Also fragen wir ihn, wie viel er will, und er fordert 5 $ für uns beide. Und da erkennen wir dann wieder die Abzocke und so verhandeln wir dann mit ihm über die von uns freiwillig zu entrichtende Spende und geben ihm nicht mehr als 3 $ in die Hand. Er ist davon nicht begeistert und führt uns 2 Wege entlang, gibt eine kurze Erläuterung und verabschiedet sich dann auch schon, sodass wir doch den größten Teil des Tempels allein erkunden. Soviel also dazu. Der Tempel ist echt beeindruckend und weitläufig. Bei schönem Wetter hat man im Hintergrund auch die Bergkulisse des Mount Agung, was bei uns leider nicht der Fall war, da der Berg von Wolken verhangen war. Nach vielen Fotos waren wir dann froh, von dort wegzukommen. Bei dem anschließenden Besuch der Elefantenhöhle (Goa Gajah) haben wir einen Guide kennengelernt, mit dem wir uns lang und breit unterhalten konnten, der uns kein Geld abknöpfen wollte und gutes Englisch sprach. Der erklärte uns, dass auf Grund der Abzocke in Besakih viele Reiseveranstalter den Tempel aus dem Programm genommen haben und auch die Regierung immer mal wieder interveniert und beispielsweise die Verwaltung austauschte, was allerdings immer nur kurzfristig Erfolg hat, bevor wieder die alten Gepflogenheiten vorherrschen. Das ist echt traurig. 
Beim Elefantentempel
 


Neben der Elefantenhöhle besuchten wir auch noch die Fledermaushöhle von Goah Lawah, wo tatsächlich Unmengen von Fledermäusen von der Decke hängen. Echt beeindruckend!


Der Tempel verdient seinen Namen!

Nach einem weiteren kurzen Stopp in Ubud und seinen Märkten war der Tag noch nicht zu Ende, denn wir wollten gerne noch den Kecak-Feuertanz miterleben. Für 10$ Eintritt erlebt man einen volkstümlichen Tanz mit begleitenden Chorgesang. Gut, dass wir ein deutschsprachiges Programmblatt erhielten, wo der Inhalt und Ablauf der Tänze beschrieben war, denn letztendlich geht es um eine Liebesgeschichte, wo die Frau vom Bösewicht entführt wird und dann von ihrem Mann wieder befreit werden muss (das als Kurzfassung ;-)) Das war wirklich interessant und schön zu beobachten, zumal die Kostüme und die Figuren richtig toll waren! Dann sind wir endlich total zerschossen heim, haben noch was gegessen und sind dann ins Bett, auch wenn wir am nächsten Tag „frei“ hatten, also keine weitere Tagestour anstand. Made haben wir für die nette Betreuung noch ein Trinkgeld in die Hand gedrückt und uns dann verbschiedet. Somit haben wir uns dann für den nächsten Tag wieder Kuta vorgenommen und waren nochmal Bummeln und am Strand entlangspazieren und haben dabei sogar eine Zeremonie beobachten können. Auf Bali ist wie vielleicht schon auf den Bildern zu entnehmen der Hinduismus am meisten ausgeprägt. Erst dann folgen als Minderheiten Buddhismus und Islam, wobei das auf der Nachbarinsel Java ja genau andersrum ist und dort der Islam Hauptreligion ist und damit auch die radikalen Islamisten auftreten. 
Szene während des Kecak-Tanz

Abschlussbild der Tänzer

Keine Kommentare: