3. Oktober 2008

NICARAGUA - Ich liebe es!


1.Tag:
Nach Nicaragua:
Also jetzt dann mal zu meinem absolut richtig tollen Wochenende in Nicaragua, nachdem ich nun schon fast jedem vorgeschwärmt habe wie toll es war.
Im Detail. Da ich für Costa Rica für drei Monate Visum habe, muss ich immer rechtzeitig drandenken auszureisen um mein Visum zu verlängern. Dafür muss ich immer für 72 Stunden das Land verlassen. Ich hätte zwar noch 2 Wochen Zeit gehabt bevor meine drei Monate umgewesen wären, aber es hat ganz gut gepasst einfach mal dieses Wochenende wegzufahren. Vorher habe ich mir nochmal genaue Instruktionen von meinem Spanischlehrer hier aus Liberia geholt, der selbst, wie auch seine ganze Familie aus Nicaragua stammt. Denn man hört hier ja schon Schauergeschichten, dass Nicaragua krimineller ist, insbesondere Managua, die Hauptstadt ist ein gefährlich heißes Pflaster für Reisende. Aber zur Beruhigung aller, da wollten wir nicht hin und sind auch nicht hin. Also mit nem Reiseführer von Eva gewappnet wo der Süden Nicaraguas beschrieben ist und eigenen Nachforschungen im Internet (es gibt lonelyplanet auch online... sehr gut!) sind wir mit einem (halbvollen vom Gewicht her aber doch vollen von der Größe her) Backpack-Rucksack auf ins Wochenende. Am Freitag morgen haben wir den ersten Bus zur frontera- Grenze genommen und waren bereits nach knapp 2 Stunden dort. Die Grenzstadt oder eher Grenzpunkt heißt Peñas Blancas, es gibt eins auf Costa Rica Seite und natürlich auf Nicaragua Seite. An der Grenze mussten wir uns einreihen und einen Wisch von Doppelblättern ausfüllen. Dabei wird das eine Blatt abgegeben, sodass man den Stempel für den Austritt erhält und das andere muss die ganze Zeit aufgehoben werden um beim wieder Betreten abgegeben zu werden. Das gleiche in Grün dann nochmal auf der Seite von Nicaragua. (es gibt sogar nen DutyFree-Shop im Grenzgebiet und um von einer Seite zur anderen zu laufen, sind es knapp 1 km). Hier musste ich dann erstmalig auch 7US-$ für das Betreten bezahlen und nochmal 1$ wenn man den Grenzposten passiert. Helder, mein Spanischlehrer hatte mich auf 25$ vorbereitet, da er selber als Einheimischer sogar 20$ bezahlen muss und das sogar alle 30 Tage und pro Person seiner Familie. Ganz schön happig. Da erlebten wir einmal eine angenehme Überraschung! Tja Grenze passiert, suchten wir den Bus zur ersten Stadt nach der Grenze: Rivas.
Dieser Bus war noch angenehm besetzt: stellt euch je drei Mann rechts und zwei Mann links sitzend vor, im hinteren Bereich Fischeimer(voll mit Fisch), Gepäck, im Mittelgang noch stehende Menschen. Einen Busfahrer, der neben sich ein Kind neben das Lenkrad platziert, stillende Mütter und Mitfahrer die den Ausstieg managen, während der Fahrt aufs Dach klettern um Fahrräder runterzureichen usw. Brauche ja wohl nicht zu erwähnen, dass das für uns keine Fantasie, sondern Realität war, oder?! Busfahren, sehr abenteuerlich!

In Nicaragua, in Rivas:
Wir sollten später merken, an dieser Stadt führt kein Weg vorbei, jedesmal wenn wir ein bestimmtes Tagesziel hatten, mussten wir Rivas passieren.
In Rivas angekommen, umschwärmten uns Horden von Taxifahrern, wie Schmeißfliegen? waren die und fragten wo wir hinwollten, dass sie uns in die Stadt X,Y,Z fahren usw. und ließen uns (das sind übrigens Sina und ich) gar nicht mehr in Ruhe, wir konnten zehnmal erklären, das wir den Bus nehmen (da Taxi super teuer) und auch erstmal in Rivas bleiben wollten. Ich brauche ja wohl nicht zu erwähnen, dass es sehr heiß, dreckig und mega-chaotisch war, sodass wir schnell recht genervt waren. Rivas ist wie erwähnt erste Stadt nach Grenze und vielleicht sieht es da deshalb so aus, wie es aussah. Die Bushaltestelle befindet sich direkt neben dem Marktgeschehen, es ist müllig, staubig, kunterbunt, jeder will dir was verkaufen, ich konnte es kaum fassen, wo wir gelandet waren, es war unglaublich.
Vor allem die vielen Gefährte die unterwegs waren: Taxis, Busse, Kutschen/Karren, Fahrräder und Ciclotaxis. Letzteres sind die Attraktion in Rivas, natürlich mussten wir mit den Dingern auch fahren (quasi Rikschas, nur dass der Fahrer hinten sitzt) und auf meine Frage, ob es die Teile überall gibt, wurde mir gesagt, dass sie am meist verbreiteten in Rivas seien. Na gut, aber bis es soweit war, wollten wir erstmal unsere Rucksäcke irgendwo abstellen, am liebsten in einem Hotel oder so um uns unbeschwert die Stadt angucken zu können, versteht sich von selbst, dass es eine Kunst darstellt, sich mit den Dingern durch das Marktgeschehen zu kämpfen. Nachdem uns ein Taxifahrer relativ sympathisch war und für uns nen Tipp hatte, wo und wie ein gutes Hotel zu finden sei, haben wir zugesagt und ließen uns für 100 Cordoba (1€ = 25 Cordoba) zum besagten Hotel fahren. Auf Nachfrage sagte uns der Fahrer, als wir den Zentralpark passierten, dass es noch etwas weiter entfernt sei, wobei wir eigentlich gern in der Zentrumsnähe bleiben wollten. Kurz darauf sahen wir ein anderes Hostel, baten anzuhalten und haben gefragt, ob wir dort unser Gepäck lassen können, was okay ging. Und trotzdem wollte dieser blöde Fahrer (für eine viel kürzere Distanz!) die genannten 100 Cord. Er ließ nicht mit sich diskutieren. Die Hostelbesitzerin sagte hinterher zu uns, der Kerl hätte uns ausgeraubt, es wären höchsten 20 Cord. insgesamt angebracht gewesen. Okay erste Lektion in Sachen Taxi in Rivas gelernt (ich mein: für uns war es nicht so schlimm, aber für die dortigen Verhältnisse schon sehr teuer). Als Beispiel: ein Frühstück gibt’s ab 35 Cord., was wir uns später auch noch gönnten, Cocktails für 25 Cord. und ne Packung Kekse oder ne Coke für 10-15 Cord. Schon sehr billig!Aber macht nix, dafür wollte die Hosteltante kein Geld fürs Gepäck aufbewahren, was mich nun auch wieder etwas misstrauisch machte, aber bei unserer Abfahrt war noch alles da, nix passiert. Durch Rivas ging es dann zum Zentralpark mit der hübschen blauen Kirche San Pedro, zu einer Fahrt im Ciclotaxi und nochmal zum Markt. Mehr hat Rivas nicht zu bieten, bis zum Mittag hatten wir das meiste gesehen und waren startklar um unser nächstes Ziel anzusteuern: San Juan del Sur, Küstenstadt am Pazifik.
Teils schöne, teils wirklich auszurangierende Ami-Schulbusse kutschierten uns durch das Land.
In San Juan del Sur:
Dort angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einem schönen Hostel. Schön war uns, nachdem wir einige besichtigt hatten, relativ wurscht, nur sauber musste es sein. Das Beste fanden wir dann mit dem Namen Rebeccas Inn. Für 8$ die Nacht pro Person im DZ. War okay, denn die Preise waren alle so und diese Stadt gilt als etwas touristischer im Vergleich zu anderen. Das merkten wir auch bald. Viele Amis oder Europäer begegneten uns, es gibt dort eine Vielzahl an Sprachschulen und insgesamt begeisterte uns die Stadt durch ihre Ruhe, die Strandpromenade mit den vielen Restaurants und Bars mit Meerblick und Sauberkeit. Muss wohl auch dran gelegen haben, dass sie gut gepflastert war, was, wie mir nun klar wird, super viel ausmacht. Und außerdem gab es super viele niedliche kunterbunte Häuser (unser Hostel war auch von außen rosa und innen quitschgrün, wobei unser Zimmer blau war). Ich muss sagen, das werd ich vermissen.


Die Stadt gilt auch als Ferienort für die Einheimischen und bietet insbesondere super Sonnengänge. Hier erlebte ich meinen ersten richtigen Sonnenuntergang in diesen Gefilden. Ich mein Liberia liegt nun nicht wirklich am Meer und meist ist es bewölkt, regnerisch und wird dunkel ohne dass du es bemerkst. Also um so schöner dieser erste Sonnenuntergang! Wir waren dann noch lecker Essen. Ich hatte mir ein super-leckeres Fischfilet bestellt, was echt klasse war und vor allem bekamen wir nen Salat vorne weg, wie es sich in nem richtigen Restaurant gehört, bevor der Hauptgang kam. Sowas weiß ich nun richtig zu schätzen, dann noch das Meeresrauschen beim Essen, voll klasse. Aber der Abend sollte noch besser werden- ja das geht: denn wir hatten in der Casa Oro (ein Hostel, das Touren, Strandtransfer und einiges mehr anbietet) ne Schildkrötentour gebucht. Ich dachte schon, ich würde das nicht mehr erleben, denn in Costa Rica geht die Saison bis Anfang Oktober und das auch eher an der dafür bekannten Karibikküste. Und wir staunten nicht schlecht: es sollte gerade eine der größeren arribadas, Ankünfte an Meereschildkröten stattfinden, also wenn die an den Strand kommen um dort ihre Eier abzulegen. Und größere arribada, das heißt so in etwa 20000
Schildis pro Nacht!!! Hallo?! Das war in der Nacht davor so und sollte auch in unserer so sein. Vor allem, was uns erzählt wurde, dass es eigentlich doppelt so viele sind, da nur die Weibchen an den Strand kommen, aber die Männchen im Wasser bleiben und warten, das heißt 40000 tortugas. Einfach unfassbar, ich konnte mir das auch noch gar nicht richtig vorstellen. Um 19 Uhr ging es mit einer kleinen Truppe von 7 Personen + Guide los in einem Minibus zu dem 1 Std. entfernten Strand von La Flor bei Ostional. 30$ kostete der Trip, aber dafür hatten wir ne Einführung auf Englisch (wobei unser Guide Volunteer aus Österreich warJ), Transport, Führung mit 1h oder mehr am Strand und ner Postkarte als Souvenir.
Dieses Exemplar ist die, welche wir sehen sollten: die Olive Ridley (Bild aus Internet)
Außerdem unterstützten wir damit die Natur- und Forschungsarbeit in diesem Gebiet. Die Fahrt verlief sehr abenteuerlich, über eine holprige, löchrige Straße und drei Flüsse. Im Naturschutzgebiet hieß es dann weiter zu Fuß an den Strand und dort angekommen dann Taschenlampe ausknipsen und Rotlicht an, damit die Tiere nicht erschreckt und orientierungslos gemacht werden. Sollte das passieren, dann kehren sie ohne eine Eiablage ins Meer zurück und das wars dann. Aber wir waren gut. Halbblind tasteten wir uns den Strand entlang und sahen überall schwarze Klumpen an Strand und Brandung. Dies mussten die Schildis sein.

Und jetzt stellt euch das bitte im Dunkeln bei Nacht vor. UNGLAUBLICH (Bild aus Internet)Nachdem sich unser Guide umgesehen hatte, führte er uns zu einer, welche gerade mit dem Nestbau begonnen hatte, er schaufelte dann den Sand zur Seite damit wir die folgende Ei-Ablage genauer beobachten konnten.

Bisschen unheimlich, aber so sieht ein Nest unter Rotlicht aus, auch zu erkennen die Rückseite der Schildi und die Eier. (eigenes Foto)Hier ein paar interessante Sachen zum Thema Schildis: Wie viele wissen, kehren die Schildkröten meist immer an den Strand zurück, an dem sie selber geschlüpft sind. Wenn die Eier gelegt sind, darf man sie nicht bewegen, denn wenn der Embryo seine Position verändert, dann stirbt er. Es werden etwa pro Nest 100-120 Pingpong-große Eier gelegt. Die Saison geht von Juli bis Januar wo dann etwa 1,2 mio. Schildkröten an den Strand kommen. Rechnet doch mal bitte, wie viel Eier das ausmacht! Leider überleben durch Natur und Mensch nur 3 von 10 Eiern. Somit gilt der Strand von Ostional als einer der wichtigsten Eiablage-Plätze weltweit. Unsere Schildkröte, die wir sahen, gilt als eine der kleinsten und hat trotzdem die Länge meines Armes. Wir beobachteten verschiedene, wie sie das Nest vorbereiten, Eier ablegten, alles gut verbuddelten und fest klopften und auch wieder ins Meer verschwanden. Wir hatten dabei ganz schön Angst: auf eine drauf zu treten, ein Nest kaputt zu machen oder von einer umgerannt zu werden (es herrschte reger Verkehr am Strand, ständiges Kommen und Gehen, teilweise waren die sogar ganz schön am Rennen). Es war auch etwas unheimlich, denn stets hörte man ein Stampfen, Klopfen und Rascheln und wenn man Pech hatte, bekam man vor Schreck auch noch Sand entgegengeschleudert, den die Schildis aufwerfen (ich hatte das Glück und mich mega erschrocken). Glücklicherweise hatten wir auch das Glück, dass wir Bilder ohne Blitz machen durften, was bei Sina, die schon ne Tour an der Karibikküste mitgemacht hatte, ein Ding der Unmöglichkeit war. Sie erzählte auch, deren Gruppengröße lag bei 15 Personen und um die zehn! Gruppen waren am Strand und umkreisten eine einzige! Lederschildkröte. Mehr gab es da nicht, na gut die waren auch dreimal so groß, wie die, welche ich sah, aber trotzdem, unsere Tour war viel cooler.
Nach einer Stunde ging es dann auch schon zurück, was völlig ausreichte, da es etwas nieselte und wir nicht mehr stehen konnten. Ich erinnere, wir waren seit 4 Uhr auf den Beinen, weshalb ich bei der Rücktour fast eingepennt wär, wenn’s nicht so tierisch geruckelt hätte.
Wir sind dann auch gleich schlafen gegangen, war schließlich doch 24 Uhr geworden.

Hmm, Erdbeer-Daiquiri!
2.Tag:
Am nächsten Tag, Oh wei, regnete es (tags zuvor, fast nur Sonne) und Sina wollte eigentlich heut an den Strand. Nachdem wir dann zum Einkaufen waren (mussten Frühstück selbst besorgen), haben wir das gecancelt, denn wir wollten eigentlich den Shuttle-Transfer zu den benachbarten Stränden nutzen die auch von Casa Oro angeboten wurden. Stattdessen konnte ich Sina überzeugen, doch unseren Nachmittagsplan vorzuziehen und gleich nach Catarina und zu der Laguna de Apoyo zu fahren. Sina hätte mich danach fast gelyncht, denn es hat doch glatt wieder nach einer Stunde aufgehört zu regnen (ich erinnere an Puntarenas) und sie hatte echt schlechte Laune, da wir statt an einem weißen Sandstrand im stickigen Bus saßen. Zu spät, Gott sei Dank dauerte die Fahrt, nachdem wir Rivas passierten nur 1h15 statt angekündigter 2 std. Sina war schon unausstehlich und hat mir das schlimmste angedroht, sollten wir 2 std. fahren - ihr versteht meine Erleichterung.

Laguna de Apoyo/Catarina:
Um hierher zu gelangen, muss man von Rivas den Bus nach Managua nehmen und den Fahrer bitten, doch am Mirador de Catarina anzuhalten, was auf dem Weg liegt (Tipp von Helder). Gesagt, getan und angekommen, entdecken wir wieder eine Kuriosität: Diesmal Mototaxis. Wir fühlten uns nach Italien versetzt und stiegen auch sofort ein und fuhren durch das malerische kleine Dörfchen Catarina bergauf zum Aussichtspunkt.


Ich denke, dass auch hier Lagune wieder für ehemaligen Kratersee steht, denn sie war wirklich beeindruckend groß und blau. Auch die umgebende Landschaft ist von Vulkanen geprägt. Auf dem Berg gab es dann auch wieder viele Souvenirstände, die wir natürlich auch mitgenommen haben. Zurück durchs Dörfchen bummelten wir dann zu Fuß, was echt richtig schön war. Ein Festumzug begegnete uns und erstaunlicherweise zogen sich an der Hauptstraße auch bestimmt 3 Gärtenläden mit Unmengen von Pflanzen entlang, wo ich doch schon sehr überrascht war, überhaupt einen zu sehen. Doch wie könne sich die anderen halten? Ein unerforschtes Geheimnis, denn wir haben uns dann bald auf den Rückweg gemacht, damit wir unsere Anschlussbusse bekommen und vllt. noch den Sonnenuntergang in San Juan abpassen konnten. Wir hatten uns entschlossen noch eine weitere Nacht hier zu bleiben und erst am nächsten nach Granada zu fahren. Wir hatten doch Pech, zumindest was den Sonnenuntergang betraf, denn wir kamen schon viel zu knapp in Rivas an, um es noch rechtzeitig an die Küste zu schaffen. Unseren Anschlussbus hatten wir gerade verpasst und mussten 45 min. auf den nächsten warten. Spaßeshalber meine ich zu Sina, lass doch mal zu den nervigen Taxifahrern gehen und gucken, wer am wenigsten bietet um uns zu kutschieren, vllt. haben wir dann noch eine Chance und wenn nicht, nehmen wir halt den Bus. Und siehe da unser Taxityp von der ersten Fahrt war auch da. Wir haben natürlich gleich entsprechend gehandelt und erklärt no way, wir fahren mit jedem aber nicht mit ihm (und er hat sich entschuldigt, "ja er hat nen Fehler gemacht und die Hitze blabla".) Wir dann "Alles klar. Keine Chance, war ein ganz schön großer Fehler" und siehe da, er ist mit dem Preis immer weiter runtergegangen. Als wir ihn bei 40 Cord. hatten p.P. Überland, eine Dauer von 45 Minuten im Bus, sagten wir ja und stiegen wieder bei ihm ein. (der Bus kostet 15, aber wir dachten, okay er ist schneller, hält nicht ständig an um Leute einzusammeln und schließlich haben wir ihn dem Rest ja schon einen Tag zuvor gezahlt, somit hat sich das für uns und für ihn gerechnet gehabt). Letztendlich hat er einen auf KollektivTaxi gemacht, auch das gibt’s dort, denn wir saßen zu 5 im Taxi und haben nach absetzen der einen nochmal angehalten und neue Fahrgäste eingesammelt. Waren gerade mal 10 Minuten schneller als Bus, den wir dann wieder eingeholt hatten und sahen gerade noch die Sonne untergehen. Zu spät: aber die Genugtuung, das wir es dem Knilch gezeigt haben und nen super Preis rausgekitzelt hatten, war echt super. Abends sind wir noch mal weg, nur war leider den ganzen Abend nen Boxkampf, sodass die Bars ohne Fernseher und die Straßen relativ ausgestorben waren. Schade. Dann halt Sachen packen, damit es den nächsten Morgen nach Granada gehen kann.
Tag 3:
Wieder über Rivas, die schmeißigen Taxifahrer ignorierend, fuhren wir nach Granada (Dauer von Rivas ca.2,5h). Sie gilt als eine der schönsten Kolonialstädte Mittelamerikas. Und das ist sie für mich auch zum jetzigen Zeitpunkt, da ich noch nicht so viele andere kenne.

in Granada:
Auch hier lag die Bushaltestelle wieder direkt neben dem Markt, warum eigentlich? Das vermittelt Besuchern einen immer eher abschreckenden Eindruck, wahrscheinlich da es immer zu viel Eindrücke sind, Chaos vorherrscht und jede Menge Unrat. Schon seltsames Phänomen. Naja wir wieder Rucksack geschultert und auf der Suche nach dem geeigneten Hostel. Bei dem ersten sind wir dann auch geblieben. Denn das Hostel Oasis, verfügt über Pool, Frei Kaffee/Tee, Frei Internet, Frei 10-Minuten-ins-Ausland-Anruf, Hängematten im Innenhof und einfach nettem Ambiente, auch hier für 8$ die Nacht. Und ganz wichtig sauber! Und vor allem, was ich nicht erwartet hätte, in diesen alten Häusern, gibt es schöne hohe, meist verzierte Decken. Doch, richtig hübsch. Nachdem wir dann nach der staubigen Fahrt erstmal in den Pool gehüpft waren (wenn man ihn schon mal hat) sind wir auf sightseeing durch Granada. Hier sind es nun wieder eher richtige Kutschen, die als Touri-Attraktion gelten. Sie sind richtig geschmückt und viele Pferde haben Geschenkband-Schleifen am Zaumzeug. Schon lustig anzusehen, aber mitgefahren sind wir diesmal nicht. Haben uns dann eher die berühmte Catedral angeschaut, in Buttergelb und die Prachtstraße bis hinunter zum Nicaragua-See und den vorgelagerten Inseln. Hier hatten wir auch wieder Glück und waren kurz nach 16 Uhr auf Privatfahrt in einer großen lancha unterwegs (wo normalerweise rund 12 Leute reinpassen, ne richtige Touri-Bootstour) und haben auch mal wieder nen guten Preis ausgehandelt. Dann also raus zu den Inseln. Es sind rund 365 Stück und die meisten davon in Privatbesitz… das konnten wir sehen, da auf vielen Häuser standen. Da könnt ich mir glatt auch vorstellen zu wohnen: "mein Haus, mein Boot (denn, das braucht man), meine Insel" na wie klingt das??
Danach haben wir uns dann (es kündigte sich Hunger an) zurück zu den Restaurants geschleppt und ich habe eine der besten Lasagnen in meinem Leben gegessen. Quadratisch, super heiß, mit richtig lecker Hackfleisch und Tomatensauce, zwar nicht soviel Käse, aber ich bin fast vergangen (und ich habe schon Lasagne in Rom gegessen!). Ein Traum von Lasagne und italienischem Restaurant, den Namen habe ich noch irgendwo!
Tja und auch diesmal ist es so richtig mit Nachtleben und Abends weggehen nichts geworden. Weil einfach kaum was los war. Die ausgeschriebene Straße, wo viele Bars sein sollten, existierte zwar aber ohne Bar… Naja sind doch noch in einem anderen fastleeren Schuppen, wo gute Musik kam, was trinken gewesen und dann auch zurück zum Hostel gekehrt. Unbedingt "Ron Flor de Cañas" probieren. Mit Cola und Limone wirklich sehr lecker. Habe mir im Nachhinein von Helder erklären lassen, dass er noch besser mit Osaft und einer Kirsche zu genießen wäre oder mit Kokos-Wasser. Das werden wir dann das nächste Mal ausprobieren, denn eins steht fest: wir waren nicht das letzte Mal in Nicaragua.
Aber zurück zu Granada.

Tag 4:
Zum Frühstück gönnten wir uns mal was und gingen frühstücken im "Nica Buffet". Nicas werden hier in Costa Rica auch abwertend die Nicaraguaner genannt, sind sich irgendwie nicht grün und viele habe ich hier in Liberia gefragt, ob sie schon mal dort waren, wo es doch so nahe liegt, aber null positive Antworten *keine Zeit* aha.Das Restaurant ist unter Ami-Leitung und bietet Ami-Frühstück gemischt mit lokalen Spezialitäten oder auch nicht, wie man wollte. Wir haben uns Pancakes und Gallo pinto rausgesucht (Bohnen-Reisgemisch, mit Rührei und Toast und einem großen fluffigen Pfannkuchen). Ich war danach mehr als satt! Das Klientel bestand nur aus Amis und das auch eher in gehobenen Alter, aber uns wars egal.
Dann noch mal durch die Stadt und die Punkte angeschaut, die wir noch nicht gesehen hatten. Auf Nachfrage haben wir dann den Tipp bekommen, um eine schöne Sicht auf Granada zu haben, am besten auf den Kirchturm von La Merced steigen. Gesagt, getan, die hatten wir auch schon ein paar Mal auf unserem Weg zum Hostel passiert und konnten für 1$ 72 Stufen erklimmen und standen direkt auf dem Kirchturm. schon witzig, denn direkt über uns hingen die Glocken, mit der Bitte doch nicht zu läuten. War uns egal, denn die Aussicht war super. Siehe Fotos, mit Sonnenschein hatten wir nen Superblick auf die Catedral und See. Das hat sich noch mal so richtig gelohnt, sodass wir dann mit über hundert Bildern und zahlreichen Souvenirs zurück nach Costa Rica fuhren. Alles ohne Probleme, nur nicht so schön, dass es genau an der Grenze wieder übelst angefangen hatte zu regnen: willkommen in Costa Rica.
Diesmal an der Grenze nur 2$ gezahlt (+1$ Grenzposten) und mit weiteren 2 Stempeln im Pass auf den Bus gewartet und um 18 Uhr in Liberia angekommen. Ein unglaubliches Wochenende lag nun hinter mir.

Dies war nun der längste Post-Eintrag ever (mann hat der Zeit gekostet), ich hoffe ihr könnt nun meine Begeisterung für dieses schöne Land und die Erlebnisse, die es mir bereitet hat, teilen… ehrlich kann es nur jedem empfehlen, der auch auf dem Weg nach Costa Rica ist!
Wir machen uns bestimmt nochmal auf den Weg, da wir einen wichtigen Programmpunkt die Islas de Ometepe - Vulkaninseln inmitten des Nicaragua-Sees nicht geschafft haben.
Reis, Bohnen, Mais... alles gibt es auf dem Märkten, getrocknet oder frisch.
Schaut euch doch mal diese dicken Dinger an, die waren genauso schwer, wie sie aussehen.

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