30. September 2008

Nachtrag aus Puntarenas

So jetzt noch einmal ein paar Worte zu meinem Wochenendausflug nach Puntarenas. Nachdem es den Freitag zuvor mal wieder geregnet hatte, haben wir die Abfahrt auf Samstag verschoben gehabt. Ich hatte schon fast wieder erwartet, dass wir den ganzen Ausflug absagen.
Aber letztendlich ging es doch los und Samstag morgen schnappten wir uns den Bus nach Puntarenas, das etwa 3 Stunden entfernt an der Pazifikküste liegt und damals eine der wichtigsten Hafenstädte in Costa Rica darstellte.
Puntarenas liegt auf einer Landzunge und der interessante Teil mit Hafen und Sehenswürdigkeiten ist mit Wasser umgeben. Naja wir kommen endlich an und begrüßt werden wir mit einer Unmenge an chinesischen oder asiatischen (wer weiß das so genau?) Restaurants… aber wirklich, im 50 Meter-Abstand. Dann nach erfolgreicher Suche eines Hostels (wo es echt super sauber war mit blütend weißer Bettwäsche- ein eher ungewöhnlicher Anblick bei der untersten Preiskategorie) machten wir uns auf den Weg in die Stadt um die Gegend zu erforschen und rauszufinden ob es eine günstige Möglichkeit gibt, bei einer Bootstour vorgelagerte Inseln zu besuchen (Tipp vom LonelyPlanet).Zunächst einmal ging es in einen Art AquaPark-Zoo, wo wir das erste Mal Dank unserer schicken Studentenausweise vergünstigten Eintritt erhielten (was für ein Gefühl!). Zu bestaunen waren dort Pelikane, Schildkröten, Haie, Seepferdchen, Clownfisch und Kugelfisch, der sich partout nicht aufblasen wollte. Die Anlage war eher klein und beschaulich, ein bisschen hatten wir den Eindruck, dass gerade renoviert wurde oder renoviert worden ist, na ja zumindest hatten sie ne tolle Beschilderung/Wegweiser obwohl manche Sachen noch nicht wirklich existierten. Aber schon beeindruckend, so etwas überhaupt in Costa Rica zu finden, zumal es auch kleine Lern- und Entdeckungseinheiten für Kinder gab a la Universum Bremen (Bitte sehr vereinfacht vorstellen!).
Danach ging es immer der Promenade entlang, einmal rund um die Landzunge. Die so genannte Touristenmeile Paseo de Turistas ist von Palmen gesäumt und -jetzt nicht lachen- aber ich hatte so ein bissel den Eindruck wie Sunset Boulevard in L.A. da es auch nen Basketballfeld direkt am Strand gab und auch alles richtig schön gepflastert war (auch dies erlebt man selten). Aber ich muss sagen, abgesehen davon ist die Stadt eher unspektakulär, das Meer scheint dreckig (der Strand war es zumindest) obwohl wir nun gelernt haben, dass an dem braunen Wasser eher der dunkle aufgewühlte Sand schuld ist. Egal zum Schwimmen sind wir doch lieber in ein Hotel gegangen und sind in den Pool gehüpft. Es war einfach super sonnig und warm. Nach Rumsucherei nach Anbietern die Bootstouren anbieten (es waren bis auf ein Büro kein weiteres zu finden und dieses war auch noch geschlossen) ist uns ein Typ begegnet, der jemanden kennt der nen Boot hat und diese Touren unternimmt. Den Preis konnten wir von 100$ (was wir auf Nachfrage in anderen Hotels als normalen Preis empfanden) auf 60 $ drücken pro Person versteht sich, das war schon okay für uns, mit Essen und Trinken + Schnorchelausrüstung und dann noch halb privat. Wir sollten nur am nächsten Morgen an der gleichen Bootanlegerstelle sein und der Typ schaut was sich machen lässt und ob er es organisiert bekommt. Okay wir werden da sein, haben ja auch zu dem Zeitpunkt noch nichts gezahlt oder so und dann einfach mal schauen. Aber ein bisschen gefreut haben wir uns schon, so ein günstiger Preis und wenn das klappt: echt super! Da die Tour dann auch den ganzen Tag gehen sollte, wollten wir auch noch eine weitere Nacht vor Ort bleiben.
Am Abend sind wir noch weggegangen (nach einer pikanten asiatischen Suppe in einem der zahlreichen China-Restaurants) und ich muss sagen, dass Kuru - der Club hier bei uns in Liberia - ist ein Scheißdreck gegen. Die Kerle in Puntarenas waren super aufdringlich (haben uns jeweils bestimmt 3 Bier ausgegeben, sodass die Theke, wo wir saßen voller Flaschen war) und echt nicht locker gelassen. Vor allem so alte Säcke, sorry das muss ich jetzt mal so sagen, wollten uns ständig zum Tanzen auffordern. Doch zu der Musik? Ich mein Reggaeton ist ja nun grade dazu gemacht zum engen Miteinandertanzen, doch nicht mit mir. Das war selbst mir zu krass, wie sich kleine Ticas in ihren ultra-kurzen Minis an den Kerlen rubbelten und fast das Untendrunter ans Licht kam. Nein, da haben wir dann doch lieber bald den Rückzug angetreten. Am nächsten Morgen sind wir dann schnell mit dem Taxi zum Treffpunkt, ich habe noch schnell Geld abgeholt, aber aus der Tour wurde nichts... es hat maaal wieder angefangen zu regnen. Na toll. Darauf hatten wir nun echt keinen Bock, bei Regen ne Bootstour zu machen, am Strand zu liegen und zu schnorcheln, wenn es regnet. Problem war nur, der Typ hatte das Boot schon organisiert und wir sollten einsteigen. Wir dann: wie jetzt, wir wollten doch erstmal abwarten ob überhaupt usw. und er hatte nun schon alles klargemacht. Das hatten wir nun gar nicht gern. Bei dem Regen wollten wir nicht mehr den ganzen Preis bezahlen bzw. noch etwas warten, ob das Wetter vllt. besser wird. Aber der Knilch hat sich sowas von angestellt. Er ließ partout nicht mit sich reden und hat uns auch auf einmal nicht mehr verstanden (vorher war sein Englisch echt super) und bestand doch glatt darauf, dass wir wenigstens das Essen bezahlen, was schon organisiert worden war. (Das Boot hatte ne Kühltruhe an Bord). Zähneknirschend bezahlten wir, da wir nicht weiter wussten (doch habe ich den Preis nochmal gedrückt, da ich misstrauisch war, dass das restliche Essen bereits auf der Insel war, wie uns erklärt wurde... wann soll das denn bitte geschehen sein?). Ende vom Lied: Wir sind nicht gefahren, nach einer Stunde kam die Sonne raus und ich habe am Geldautomaten meine VISA-Karte vergessen, wie ich am Abend merkte. Wir haben uns dann doch schon gegen Mittag auf den Weg zurück nach Liberia gemacht. Mit der Karte war aber nichts passiert, hab sie gleich daraufhin sperren lassen. Soviel zu unserem Wochenendtrip mit Enttäuschungen. Und die Moral von der Geschicht: besser argumentieren und überzeugen zu warten, denn meist hört der Regen wieder auf. Manchmal.

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