2. Januar 2013

All about Sydney (2)




4.       Tag: Silvester!!
Der Tag begann super früh für mich, da ich am Vormittag mein Weihnachtsgeschenk einlösen wollte. Ich hatte mich noch in Byron Bay für einen Skydive angemeldet. Und das bedeutet nichts anderes als einen Tandem-Fallschirmsprung. Das Besondere in Sydney ist dabei, dass man aus einem Helikopter springt und ja die Stadt sieht. Letzteres sollte ich später merken, war nicht möglich, da wir auf einem Flugfeld eine Stunde außerhalb der Stadt unterwegs waren, wo man von der Stadt gleich null gesehen hat. Na jedenfalls war die erste Herausforderung des Morgens, mit dem richtigen Bus (um 5.25 Uhr) zur richtigen Zeit in die Stadt zu kommen, nur gut, dass der 31. ein normaler Werktag ist, was man aber vorher auch nicht wusste. So konnte ich aber überpünktlich zum vereinbarten Abholpunkt kommen. Mit flauem Magen ging es dann 6.45 Uhr wieder aus der Stadt heraus, irgendwo in der Pampa bei Gosford war dann der Flugplatz. Kaum angekommen, gab es Papierkram zum Ausfüllen und da ich mit niemandem zusammen dort war, hieß es dann sofort, ja dann mach dich schon mal fertig, du springst gleich. AHHH, so schnell?? Ich war noch leicht verschlafen von der Busfahrt und schaffte es noch fix zur Toilette, Kontaktlinsen rein und stieg dann  auch schon in die Jumperhose, zum Schutz der Kleidung und bekam die Gurte und Geschirr angelegt. Eine sonstige Kleiderordnung war nicht zu beachten. Nachdem ich dann ausgestattet war und meine Sichtbrille anprobiert hatte, gab es die Instruktionen, wie sich bei Absprung, Landung und Fallschirm-Auf zu verhalten war. Die ersten Sekunden des freien Falls ist es wichtig den Kopf in den Nacken, die Arme an den Körper und die Schultergurte festzuhalten und den Instructor hinter mir in den Hintern zu treten, also quasi Beine anwinkeln. Beim Herausfallen aus dem Heli sollte man nicht mit den Beinen im Heli-Ständer feststecken und bei der Landung sind dann Beine zusammenzumachen und hochzuziehen, da der Instructor die Landung alleine vornimmt, sodass man sich möglich nicht die Beine bricht. Wenige Sekunden nach dem Herausfallen, gibt es dann ein Schulterklopfen und man kann die Arme lösen und öffnen, bis dann auch der Fallschirm aufgeht. Dann nur noch entspannen und schweben. Zu meiner Überraschung war ich nicht nur bei der ersten Gruppe (jeweils immer drei Tandemspringer) dabei, sondern war auch die allererste des Tages, die springen sollte. AHHH. Und es war gerade mal 8.30 Uhr morgens. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Jedenfalls haben wir dann kurz danach alle 6 Personen im Heli Platz genommen. Mein Tandem saß direkt links neben dem Piloten und ich quasi auf ihm, mit dem Hintern halb auf ihm und an der Heli-kante, die Beine herausbaumelnd, es gab auch keine Tür oder so und dann ging es geradewegs in die Luft. Nochmal AHHH. Wir sind dann bestimmt 7 min. oder so geflogen bis zum Absprungort. Während des Flugs hat mein Tandem mich noch verschnürt und weiter vergurtet und dann ab einer Höhe von 10000 Fuß hat er mir Bescheid gegeben, die Brille aufzusetzen. Die ganze Zeit wurden dann hin und wieder Fotos mit der Hand-Cam gemacht, die ich ja mitgebucht hatte. Sonst kann man nämlich keine Bilder machen. Tja dann also ein letztes Foto  kurz vom Fall, ich hing schon mehr als draußen – und wir sind gefallen. Und mir ist die Luft weggeblieben, das Fallen habe ich kaum wahrgenommen, aber die Geschwindigkeit. Es war mehr wie schnell fahren, der Wind ging krass an mir vorbei, sodass das Luft holen eher ein nach Luftschnappen war. Und von der Geschwindigkeit hatten wir bestimmt über 200 km/h drauf. Dann gab es wie gesagt das Schulterklopfen und ich konnte meine Arme lösen, dann haben wir Faxen gemacht für die Kamera und kurz danach ging auch schon der Schirm auf. Es waren wohl ca. 20 Sekunden freier Fall, wurde später gesagt, obwohl wir ja 60 Sek. Gebucht hatten, aber das war wohl an dem Tag nicht drin. Jedenfalls waren wir über den Wolken herausgesprungen und dann auch durch die Wolken gefallen. Was für ein Glück, 2 Stunden später war der Himmel wolkenlos, für alle, die dann erst springen konnten. Als der Fallschirm dann offen war, hat mir mein Tandem jeweils links und rechts eine Strippe in die Hand gedrückt und aufgefordert an der einen ziehen. Dann hat der Fallschirm die Richtung geändert, das heißt, ich war auf einmal am Lenken! Oh mein Gott!! Mein Tandem Curtis hat dann nachgeholfen, da ich nicht so viel Kraft in den Armen hatten und wir haben wunderbare Drehungen unternommen, auch so genannte wave curbs. Wo wir leicht schleudernd schnell die Richtung ändern und dann eine Art Drehung vollführen. Dann fiel das Atmen auch schon leichter, ich konnte auch die Schutzbrille abnehmen und alles war ganz entspannt. Nach wenigen Minuten oder Sekunden? Ging es dann Richtung Landebahn und wir haben die Landung vorbereitet, sind langsam runter. Ich bin zwar als 1. gesprungen, konnte aber als 2. landen. Mit aller Kraft die Beine nach oben, waren wir dann auch ganz sanft auf die Erde und ich saß dann auf einmal und alles war vorbei. Ich wurde abgeschnallt und mein Tandem half mir aufstehen. Es war geschafft und gar nicht so wie im Film, ich dachte man muss dann noch ein Stück mit laufen bei der Landung oder schlittert über den Boden, aber das war gar nicht der Fall. Danach konnte ich mir dann die anderen Springer angucken, denn in etwa waren wir 8.50 Uhr fertig, wobei es noch bis zu 70 Springer an diesem Tag werden sollten. Es wurde auch immer voller auf der Basis, aber wir konnten dann doch gegen 11 mit dem Shuttle zum nächsten Bahnhof. Es war so viel los, es hätte erst am späten Nachmittag den Rückshuttle in die Stadt gegeben, aber Silvester stand ja vor der Tür. Ich habe also meine Bilder auf CD bekommen und mir als Erinnerung noch ein T-Shirt gekauft. Und nach etwas Warten ging es dann vom Bahnhof in Gosford zurück in die Stadt, das hat auch wieder 1h15 gedauert und ich bin vom Zentrum dann direkt zum Treffpunkt, wo wir vom Hostel dann alle das Feuerwerk begucken wollten.

Katja hatte in der Zwischenzeit noch die Chance zum Einkaufen und hat dann die Getränke mitgebracht. Durch das Tourangebot vom Hostel aus, kam sie direkt mit nem Sonderbus dorthin, nämlich auf die gegenüberliegende Seite der Oper (nahe der Station Milson Point, bei Jeffrey St. Wharf) gibt es eine kleine Grünfläche, die öffentlich ist und wo man kein Ticket erwerben musste. Das Hostel hat extra für die Gäste am Vortag schon einen Platz abgesperrt, sodass wir gute Sicht haben sollten, Hauptaugenmerk gilt nämlich der Harbour Bridge, die wurde, wie viele andere Straßen auch am Nachmittag gesperrt und da sollte auch das Hauptfeuerwerk erfolgen. Nachdem ich dann noch 2,5h auf Katja gewartet hatte, hat sie es nach Hin und Her auch geschafft und wir haben uns Nachmittags um 16 Uhr dann auch erstmalig wirklich gesehen. Entgegen der Ankündigung vom Hostel gab es Polizeikontrollen überall und sie haben noch bevor Katja mit unserem Sekt ankam das gesamte Areal durchkämmt und in jeden Rucksack geguckt. Alkohol wurde dann eingesammelt und vernichtet, denn speziell an diesem Tag gilt ein Alkoholverbot in den Straßen und Parks und die Polizei war auch durch spätere Rundgänge und Kontrolle (plus auf dem Wasser und in der Luft) ständig präsent. Aber wir haben es geschafft und konnten immer alles rechtzeitig wegpacken bzw. verstecken. Das war zugegeben nicht ganz so entspannend. Jedenfalls gab es genug Zeit totzuschlagen und wir haben einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben können. Auch Kunstflieger haben am Himmel zwischendurch Drehungen unternommen. Um 21 Uhr war dann das erste kleine Feuerwerk und um Mitternacht dann das große. Wir hatten aber auch eine super Sicht! Es war toll, von fahrenden Jetskis wurden Raketen abgefeuert, dann natürlich von der Brücke und auch von den Hochhäusern auf der anderen Seite. Lediglich die Oper war „nur“ angeleuchtet. Das Spektakel dauerte 15 Minuten und danach haben die Leute dann auch schon wieder ihre Zelte abgebrochen. Und das wortwörtlich. Viele reservieren sich am frühen Morgen schon ihre Plätze, um den besten Blick zu haben, ich war ja kurz nach Mittags da und da war das Areal schon gut voll und es kamen immer mehr Leute, das konnten wir auch auf der anderen Uferseite beobachten. Viele Plätze wurden dann auch abgesperrt und später am Abend gab es dann teilweise gar kein Reinkommen mehr. Nur gut, dass bei uns ein paar Dixieklos gestanden haben! Letztendlich war es ein Wahnsinnstag, der tierisch geschlaucht hat, auch durch das Warten in der Sonne und dass man so früh da war. Viel Party ging dann nicht mehr. Die Straßen waren von Menschen verstopft, die Brücke noch gesperrt und eh vieles ausgebucht, das man bestimmt auch kaum eine Chance gehabt hätte irgendwo reinzukommen, also haben wir wieder Zeit totgeschlagen und gewartet. Das war weniger toll. Katja hat ihren festen Shuttle verpasst, sodass wir den späteren um 03.45 Uhr nehmen mussten, wo ich auch mitfahren konnte, da wir insgesamt nur 5 Leute waren und der gebuchte Bus damit mehr als leer. Was ein Glück, dann nur noch ins Bett und schlafen. Ach und übrigens: Frohes Neues Jahr!!! Willkommen 2013!! Was für ein Tag, wie Weihnachten ist auch dieser Tag ganz schön an einem vorbeigeflogen, sodass man die Bedeutung gar nicht so wirklich wahrnimmt.
Der Beweis: im 1. Load (Ladung) war ich mit an Bord! Weitere Bilder später!

Mit Himmel und Menschen auf einem kleinen Stück Rasen warten auf Neujahr

Noch rechts die Brück vorstellen und das war unser Blick auf die Skyline am 31.12.

Langsam konnten wir es in der Sonne aushalten


Sunrise hinter der Harbour Bridge

Wir stimmen uns schon mal ein...

Boote und Brücke vor dem Feuerwerksshow

Sydney by night

5.       Tag: Prost Neujahr
Heute wurden wir morgens um halb neun unsanft durch einen Feueralarm geweckt, auch die Feuerwehr rückte an, es war wohl doch kein Spaß, wie ich erst dachte, doch dann gab es Entwarnung und wir konnten wieder ins Bett krabbeln. Keine Ahnung was wirklich los war. Heute dann ganz entspannt. Das Hostel hat mittags ein Neujahr BBQ veranstaltet und der Rest des Tages ist dann so dahingeflossen. Ich habe gefühlt wieder Romane im Blog geschrieben… Von daher war der Tag auch fast rum, als wir uns aufgerafft haben, um an den Strand zu gehen, bei uns nur 2 min. vom Hostel entfernt. Sonderlich gut baden kann man hier nur, wenn man es in Kauf nimmt von kleinen Blue Bottle Jellyfish (auch Spanische Galeere genannt, wobei die Dinger echt klein sind) umwickelt zu werden. Die Reaktion kann dann Bienenstich artiger Dimension bzw. Pusteln sein. Nein darauf hatten wir keine Lust und haben stattdessen entspannt am Strand gelesen. Und so haben wir uns dann erst wieder Action für den folgenden Tag vorgenommen.

6.       Tag: Bondi Beach
Das Wetter ließ echt zu wünschen übrig, kaum einen Tag Sonne war der nächste wieder arg grau und ein frischer Wind wehte. Brr und wir wollten diesmal an DEN Strand von Sydney, nämlich Bondi Beach. Hingekommen sind wir diesmal mit dem Auto, ich als Beifahrer und Navigator und Katja als Fahrer. Ich war um ein Vielfaches gestresster, als sie am Ende und leicht mit den Nerven am Ende, als wir endlich angekommen waren und auf der Tour auch die Harbour Bridge überquerten. Wie kompliziert die Mautabwicklung noch werden sollte, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber wieder mal heißt es: neuer Bundesstaat neues Glück. Oh wie schön! Bondi war daher ganz nett, vom Strand hatten wir nun nicht so viel, viel eher gab es nette Surfer und Jogger anzugucken, wir sind die Promenade entlanggebummelt und haben einen schönen sehr zu empfehlenden Cliff Walk gemacht, das heißt am Strand Ende kann man die Klippen entlanglaufen. Es gibt einen befestigten Weg, welcher vorbeiführt an Klippen und Sandsteinformationen, Seebädern, weiteren Stränden und einem alten Friedhof. Die Tour, wenn auch nicht in voller Länge (gesamt 5,5km), haben wir dann zu ¾ unternommen, was uns ausgereicht hat. Am Abend ging es dann zurück für eine letzte Nacht im Hostel, denn für den Folgetag wollten wir unbedingt noch eine Führung in der Oper begleiten und natürlich die lange Zeit ohne Internet nachholen, bis wir uns dann in die Blue Mountains aufmachen wollen.

Der berühmte Bondi Beach

 
Bei der Klippenwanderung

7.       und letzter Tag
Die letzte Nacht in Sydney haben wir auf dem Hostelparkplatz übernachtet und am Morgen eine Führung durch das Opernhaus unternommen. Glück hatten wir dabei wieder mit unserem Studi-Ausweis, was den Preis anging. Die Führung war wirklich gut und wir hatten Glück, dass wir die Concert Hall und das Opernhaus (jeweils in einem separaten Segel) besichtigen konnten, denn meist ist nur ein Raum drin. Logisch wäre eine Aufführung noch viel besser gewesen, aber vielleicht irgendwann später einmal!  Die Führung ist jedenfalls sehr empfehlenswert, da man auch zahlreiche witzige Anekdoten erfährt. Danach sind wir in die Blue Mountains gedüst, nur ein Katzensprung von der City entfernt. Alles weitere dazu dann im nächsten Post.
 


Foyer des Opernhauses, gehalten in Royal Purple.

Im Innern eines der Segel

Ansicht der weiß glasierten (selbstreinigenden) Keramikfliesen, extra aus Schweden importiert
Opera Fotosession ;-)
 

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