21. Dezember 2012

Vier Halberstädter in Mackay



Nach dem Segeltörn haben wir uns auf den Weg nach Mackay gemacht. Hier wollten wir einen Zwischenstopp einlegen um einen Kumpel von Katja zu besuchen, der, ebenfalls aus Halberstadt stammend, vor ca. 6 Monaten nach Australien gezogen ist. Die Hinfahrt verlief völlig entspannend, bis auf ein kleines Intermezzo, nämlich dass wir zum ersten Mal von der Polizei angehalten worden sind. Und das nicht einfach so, nein sie kamen aus dem Nichts und fuhren auf einmal mit Sirene und Blaulicht hinter uns, sodass wir auf dem Highway links ranfahren mussten. Na toll, nachdem der Polizist dann bei uns am Auto aufgetaucht ist, konnte das nichts Gutes bedeuten bzw. teilte er uns dann auch schon direkt mit, was wir falsch gemacht hatten. Ich sage mal wir, denn wir hätten beide das Gleiche unternommen, nur habe ich am Steuer gesessen. Wir haben beim Überholen eines langsam vor uns fahrenden Traktors eine gestrichelte Linie überfahren, wie sie auch im Kreuzungsbereich vorkommt. Also ein schmaler Streifen mit quer durchzogenen Linien. Und der Polizist hatte keinen guten Tag bzw. meinte er wir müssten uns das in Zukunft merken, dass wir da nicht drüber fahren durften. Die Quittung: ein Strafzettel in Höhe von 198 AUD, das entspricht ca. 160 Euro. Na herzlichen Dank auch. Zum Bezahlen haben wir nun 28 Tage Zeit und können das mit Online-Bezahlung erledigen, andernfalls (wenn ich das richtig verstanden habe) wird der Führerschein eingezogen, oder irgendwie so ähnlich. Das einzige, was dann auf Papier festgehalten wurde, war meine dt. Führerscheinnummer, Name, Kennzeichen und Nationalität (fälschlicherweise hat der Polizist Holland draufgeschrieben statt Germany, sowie die Hosteladresse, die wir schon bei der Zulassung angegeben haben. Wie wir später bei den Jungs in Mackay erfahren sollten, war das noch eine recht günstige Strafe. Für Fahrradfahren ohne Fahrradhelm gab es schon 300 AUD, für eine kirschrote Ampel glaube ich waren es 500-700 AUD und für Wildcampen 2000 AUD. Also wirklich die Strafen sind hier gesalzen. Aber wir zwei Mädels werden uns unsere Strafe teilen. Aber auch 80 Euro tuen weh. Dann sind wir Gott sei Dank ohne weitere Zwischenfälle in Mackay angekommen und haben nach dem Abenteuer lecker mit Katja Kumpel Mixie gekocht. Der wiederum ist ebenfalls seinem Kumpel nach Australien gefolgt, mit dem er auch zusammen wohnt, da beide in Mackay einen Job gefunden hatten, sodass wir letztendlich vier Halberstädter an einem Tisch in Australien waren. Schon erstaunlich!

Wir haben dann noch eine Stadtrundfahrt im beschaulichen, wenig spektakulären und daher für Touris eher uninteressanten Mackay gemacht und dabei den Harbour, die Barmeile, ein Einkaufszentrum, das wir am nächsten Tag nochmal besuchten (ohne Jungs im Schlepptau), sowie der Besuch des lokalen „Dan Murphy“-Shops, einem Getränkeladen, wo nur Alkohol verkauft wird und das so groß wie in Dtl. Netto o.ä. Alkohol wird nämlich nicht in herkömmlichen Supermärkten verkauft, sondern in ausgewiesenen „Bottle-Shops“. Dann wurde am Abend nochmal lecker gekocht, denn die Jungs haben selbst gefischten Reef-Fisch aus der Kühltruhe angeboten, der vom Nachbarn (=Fischer) stammte. 

Angehalten wie die Schwerverbrecher



Am nächsten Tag war dann das Tagesziel der Ort Rockhampton, der als Zwischenstopp nach Hervey Bay fungieren sollte. Wir sind aber letztendlich bis spät in die Nacht weitergefahren nach Agnes Water, wo wir unbedingt vor unserer nächsten gebuchten Tour halten wollten. Nur dass wir dann statt am nächsten Tag bereits in der Nacht angekommen sind. Und was war, nachdem wir im Ort herumirrten, auf der Suche nach einem Hostel mit Parkplatz (es war halb elf abends) hatten wir wieder Blaulicht hinter uns. Nicht schon wieder!! Katja war leider auf der falschen Straßenseite abgebogen um dann zu wenden, der wir die richtige Abzweigung verpasst hatten. Gott sei Dank, war der Polizist netter. Wir machten wohl einen ziemlich verwirrten Eindruck. Ich mit Reiseführer auf dem Schoß und Handy mit GPS in der Hand, fragte er uns wo wir hinwollten, ob wir uns verfahren hatten. Wir klärten die Situation, er belehrte uns kurz und half uns dann zu einem alternativen Hostel, da das von uns gesuchte pleite gemacht hat und quasi nicht mehr existierte. Letztendlich verbrachten wir die Nacht auf einem Campingplatz, der billiger schien. Man sagte uns, morgens gegen 7 würde ein Ranger kommen und dann die Gebühr abrechnen. Logisch, dass wir uns kurz nach sechs schon wieder auf den Weiterweg machen wollten. Aber Pech gehabt, der Ranger war schon kurz nach sechs vor Ort und wir haben brav die Zeche bezahlt.

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