Nach dem Segeltörn haben wir uns auf den Weg nach Mackay
gemacht. Hier wollten wir einen Zwischenstopp einlegen um einen Kumpel von
Katja zu besuchen, der, ebenfalls aus Halberstadt stammend, vor ca. 6 Monaten
nach Australien gezogen ist. Die Hinfahrt verlief völlig entspannend, bis auf
ein kleines Intermezzo, nämlich dass wir zum ersten Mal von der Polizei
angehalten worden sind. Und das nicht einfach so, nein sie kamen aus dem Nichts
und fuhren auf einmal mit Sirene und Blaulicht hinter uns, sodass wir auf dem
Highway links ranfahren mussten. Na toll, nachdem der Polizist dann bei uns am
Auto aufgetaucht ist, konnte das nichts Gutes bedeuten bzw. teilte er uns dann
auch schon direkt mit, was wir falsch gemacht hatten. Ich sage mal wir, denn
wir hätten beide das Gleiche unternommen, nur habe ich am Steuer gesessen. Wir
haben beim Überholen eines langsam vor uns fahrenden Traktors eine gestrichelte
Linie überfahren, wie sie auch im Kreuzungsbereich vorkommt. Also ein schmaler
Streifen mit quer durchzogenen Linien. Und der Polizist hatte keinen guten Tag
bzw. meinte er wir müssten uns das in Zukunft merken, dass wir da nicht drüber
fahren durften. Die Quittung: ein Strafzettel in Höhe von 198 AUD, das
entspricht ca. 160 Euro. Na herzlichen Dank auch. Zum Bezahlen haben wir nun 28
Tage Zeit und können das mit Online-Bezahlung erledigen, andernfalls (wenn ich
das richtig verstanden habe) wird der Führerschein eingezogen, oder irgendwie
so ähnlich. Das einzige, was dann auf Papier festgehalten wurde, war meine dt.
Führerscheinnummer, Name, Kennzeichen und Nationalität (fälschlicherweise hat
der Polizist Holland draufgeschrieben statt Germany, sowie die Hosteladresse,
die wir schon bei der Zulassung angegeben haben. Wie wir später bei den Jungs
in Mackay erfahren sollten, war das noch eine recht günstige Strafe. Für
Fahrradfahren ohne Fahrradhelm gab es schon 300 AUD, für eine kirschrote Ampel
glaube ich waren es 500-700 AUD und für Wildcampen 2000 AUD. Also wirklich die
Strafen sind hier gesalzen. Aber wir zwei Mädels werden uns unsere Strafe
teilen. Aber auch 80 Euro tuen weh. Dann sind wir Gott sei Dank ohne weitere
Zwischenfälle in Mackay angekommen und haben nach dem Abenteuer lecker mit
Katja Kumpel Mixie gekocht. Der wiederum ist ebenfalls seinem Kumpel nach
Australien gefolgt, mit dem er auch zusammen wohnt, da beide in Mackay einen
Job gefunden hatten, sodass wir letztendlich vier Halberstädter an einem Tisch
in Australien waren. Schon erstaunlich!
Wir haben dann noch eine Stadtrundfahrt im beschaulichen,
wenig spektakulären und daher für Touris eher uninteressanten Mackay gemacht
und dabei den Harbour, die Barmeile, ein Einkaufszentrum, das wir am nächsten Tag
nochmal besuchten (ohne Jungs im Schlepptau), sowie der Besuch des lokalen „Dan
Murphy“-Shops, einem Getränkeladen, wo nur Alkohol verkauft wird und das so
groß wie in Dtl. Netto o.ä. Alkohol wird nämlich nicht in herkömmlichen
Supermärkten verkauft, sondern in ausgewiesenen „Bottle-Shops“. Dann wurde am
Abend nochmal lecker gekocht, denn die Jungs haben selbst gefischten Reef-Fisch
aus der Kühltruhe angeboten, der vom Nachbarn (=Fischer) stammte.
Am nächsten Tag war dann das Tagesziel der Ort Rockhampton,
der als Zwischenstopp nach Hervey Bay fungieren sollte. Wir sind aber letztendlich
bis spät in die Nacht weitergefahren nach Agnes Water, wo wir unbedingt vor
unserer nächsten gebuchten Tour halten wollten. Nur dass wir dann statt am
nächsten Tag bereits in der Nacht angekommen sind. Und was war, nachdem wir im
Ort herumirrten, auf der Suche nach einem Hostel mit Parkplatz (es war halb elf
abends) hatten wir wieder Blaulicht hinter uns. Nicht schon wieder!! Katja war
leider auf der falschen Straßenseite abgebogen um dann zu wenden, der wir die
richtige Abzweigung verpasst hatten. Gott sei Dank, war der Polizist netter.
Wir machten wohl einen ziemlich verwirrten Eindruck. Ich mit Reiseführer auf
dem Schoß und Handy mit GPS in der Hand, fragte er uns wo wir hinwollten, ob
wir uns verfahren hatten. Wir klärten die Situation, er belehrte uns kurz und
half uns dann zu einem alternativen Hostel, da das von uns gesuchte pleite
gemacht hat und quasi nicht mehr existierte. Letztendlich verbrachten wir die
Nacht auf einem Campingplatz, der billiger schien. Man sagte uns, morgens gegen
7 würde ein Ranger kommen und dann die Gebühr abrechnen. Logisch, dass wir uns
kurz nach sechs schon wieder auf den Weiterweg machen wollten. Aber Pech
gehabt, der Ranger war schon kurz nach sechs vor Ort und wir haben brav die
Zeche bezahlt.
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