Am nächsten Tag haben wir dann vor unserer Weiterfahrt einen
Ausflug in die Katherine Gorge unternommen. Dabei handelt es sich um
Sandsteinschluchten, die man per Boot oder zu Fuß erkunden kann. Per Boot sieht
man mehr als eine Schlucht, muss aber eine richtige Tour buchen. Wir haben uns
für die günstige Variante entschieden und sind wieder mal zu Fuß los die erste
Schlucht entdecken. Normalerweise kann man in der Trockenzeit (von
Mai-November) auch auf dem sich durch die Schlucht schlängelnden Fluss Kanu
fahren, doch ist das zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich, da die Flusspegel
bereits ansteigen, die Regenfälle zunehmen und wir uns der Monsun-Zeit nähern.
Ich fühle mich Costa Rica wieder um einiges näher! Jedenfalls haben wir dann
den einzigen noch offenen Wanderweg bestritten und sind zur ersten Schlucht
gelaufen. Aber die zunehmende Luftfeuchtigkeit hat uns ganz schön fertig
gemacht und wir waren nur am Schwitzen. Wirklich von einem Extrem ins nächste!
Zum Abkühlen konnten wir an einer sicheren Wasserstelle schwimmen gehen und
einen Wasserfall bestaunen. Da wir uns nun nämlich in Tropengebiet bewegen und
die Wasserpegel steigen, steigt auch das Risiko an Krokodilvorkommen. Oftmals
kommen in den Gewässern harmlose Süßwasserkrokos vor (auch „Freshies“ von
Freshwater Crocodile genannt), aber in der Regenzeit können auch Salzwasserkrokos
(und das sind die gefährlichen und größten der Welt!) hinzukommen. Die heißen
dann „Salties“, weil die „Aussis“ ja immer gern alles abkürzen!
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Erste Schlucht der Katherine Gorge |
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Ein sicherer Wasserfall zum Schwimmen |
Von Katherine war es dann nur noch ein Katzensprung nach
Darwin, weshalb wir noch einen Zwischenstopp im Litchfield National Park
einlegten.
Die Attraktionen des Nationalparks bestehen vor allem aus
Wasserfällen, die nun mit Beginn der Regenzeit gut gefüllt sind (ich denke
dabei an die meist kläglichen Rinnsale in Ostaustralien zurück) und damit
besonders gut anzuschauen sind. Aber auch hier sind auf Grund steigender
Wasserstände einige Parkzugänge und Allradstrecken gesperrt und nicht mehr an
allen Wasserfällen kann man gefahrlos schwimmen gehen. Wir haben uns zunächst
die Termite Mounds, über 5m große Termitenhügel angesehen. Und das war
gigantisch. Das so kleine Tierchen solche Gebilde bauen können – beeindruckend!
Dann sind wir weiter zu den Florence Falls, wo wir übernachten wollten. Und es
wurde eine Horrornacht! Logisch das bei Feuchtigkeit und viel Regen Mücken
nicht ausbleiben, aber unser Auto war voll von den Mistviechern und das als wir
noch kein einziges Licht nutzten. Entsprechend verwandelten wir unsere
Fahrzeugdecke in ein Schlachtfeld und meuchelten möglichst viele Mücken. Wir
waren bereits kurz nach 8 im Bett. Aber dann erstickten wir im Auto bei
geschlossenen Fenstern und Türen. Also Türen auf, aber das hielt ich wieder
nicht aus, denn ständig dieses Summen im Ohr – nicht auszuhalten. Es war
mittlerweile gegen 12 Uhr und wir machten alles wieder zu und zerquetschten
noch mehr Mücken. Aber es wurde wieder stickig, Katja hat es gereicht und sie
hat sich nach draußen auf die Campingstühle gepackt, ich blieb im Auto.
Irgendwie konnten wir dann beide etwas schlafen, aber dann fing es an zu regnen oder besser gesagt zu schütten. Katja war dann wieder im Auto und draußen brach die Hölle
los. Wetterleuchten hatten wir einige Zeit vorher schon gehabt, aber dann kam
auch der Regen. Das war so laut auf dem Dach, dass ich erst wieder wegdämmern
konnte, als der Regen nachließ – irgendwann am frühen Morgen. Gegen 8 Uhr
morgens haben wir uns dann rausgequält und waren so zerstochen wie noch nie zuvor. Den weiteren Vormittag wollten wir im
Park verbringen und schauten uns dann erst richtig die Florence Falls an, eine
der Wasserfallstellen, wo das Schwimmen noch gestattet ist. Ich also kurz rein
und weiter sind wir dann zum Ausguck der Tolmer Falls und Wangi Falls. Und
damit haben wir die meisten Punkte im Park besucht und trudelten dann am
Nachmittag endgültig in Darwin ein.
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Respekt! 5,5 m hoher Termitenhügel... sagt man da noch Hügel? |
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Die Florence Falls von oben |
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Schwimmen am Fuß der Florence Falls |
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Die Wangi Falls |
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Man vergleiche das obere Bild mit dem Schaubild und siehe da wir befinden uns noch nicht in der Wet Season |
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