27. Juli 2009

Tortuguero, mal ohne Tortugas

Ein Jahr hat es gedauert, aber mit der letzten Gelegenheit habe ich es doch noch geschafft einen der touristischsten Orte in Costa Rica zu besuchen. Es ging nach Tortuguero, einen Ort in der Karibikregion Limon, der nur mit dem Boot oder per Flugzeug zu erreichen ist. Besonders in dem Nationalpark von Tortuguero (es gibt auch ein Dorf, was so heisst) ist es typisch den Touris die Tier- und Pflanzenwelt aus dem Boot her zu zeigen, da man auf Kanaelen einherfaehrt, was soweit einmalig in Costa Rica ist. Hinzu kommt noch, dass es sich bei Tortuguero um Schildkroetengebiet handelt, wo insbesondere von Juli bis September Eierlegezeit ist.
Da ich von der Arbeit nochmal einen Spezialpreis ausmache konnte, war es auch das erste Mal der Fall, dass ich etwas gemeinsam mit Sam, meiner Mitbewohnerin, unternehmen konnte. Jede zahlte 25 $ und wir hatten ein Komplettpaket mit Bus- und Boottransfer, Essen, Tour und Uebernachtung inklusive. Sam war noch nie dagewesen und auch seitdem wir zusammen wohnen, haben wir es noch nie geschafft gemeinsam etwas zu unternehmen, deshalb sollte es diesmal soweit sein. Am Samstagmorgen wurden wir gegen 6.20 Uhr eingesammelt (bis dahin noch im Kleinbus, was mir ja noch bekannt war) aber schon nach kurzer Zeit, als wir weitere Leute abholten, hiess es umsteigen in einen grossen Reisebus, da wurde mir erstmal bewusst, wieviele Leute immer nach Tortuguero fahren (der Bus war voll) und es sollten uns auf dem 3,5-stuendigen Weg noch weitere Busse entgegenkommen. Unterwegs wurde dann auch tuechtig gefruehstueckt (wie sollte es anders sein: Gallo Pinto!) und dann fuhren wir zu einer der mehreren Bootsanlegestellen: Caño Blanco. Hier wurden wir auf Boote umgesattelt und dann fuhren wir bereits in den Gewaessern von Tortuguero.
Bereits auf dem Hinweg zu unserer Lodge sahen wir soviele Tiere, wobei es sich ausdruecklich nur um einen Transfer handelte, machten wir hier bereits eine Flussrundfahrt, sodas das ganze, statt 1,15h geschlagene 2h dauerte und wir bereits richtig Hunger hatten. Nach Check-In in der Mawamba Lodge und anschliessendem Essen mussten wir uns erstmal ausruhen und haben dann die Video-Einfuehrung absichtlich “verschlafen”, sind im Anschluss auf eigene Faust und ohne nervigen Guide (der doch tatsaechlich die ganze Zeit in Bus und Boot gequatscht hat) zum Dorf und Strand gelaufen. Das Dorf ist wirklich richtig schnuckelig, mit viel Liebe finden sich ueberall Mosaike und einen extra mit Tierfiguren dekorierten Park, sowie natuerlich die obligatorischen Shops und Restaurants, wenn auch eher schlichter und kleiner gehalten.Die kleine Eidechse wurde uns mal zum anfassen in die Hand gedrueckt, und da der kleine noch jung und ohne Namen war, haben wir in auf Hans getauft. Und nein ich bin nicht dabei ihn zu zerquetschen!
Zurueck zur Lodge sind wir dann am Strand entlang, mit der leichten Hoffnung, dass doch unerwartet eine Schildi hervorkommt, was aber nicht der Fall war. Der Strand selbst ist eher unspektakulaer und das Meer durch starke Stroemung und Wellen zum Baden ungeeignet. Rechtzeitig zurueck (denn Strand wird ab 18 Uhr fuer die Oeffentlichkeit gesperrt, um Schildis nicht zu gefaehrden), sind wir uns Froesche angucken gewesen und tatsaechlich, dieses Exemplar gefunden: wenn das nicht ein alter Bekannter ist!
Und dann nach dem Abendessen konnten wir endlich und mit aller Ruhe, denn wir waren die Einzigen, in den Pool huepfen. War etwas frisch, aber fuer das obligatorische Foto, haelt man es da schonmal laenger aus! Dann noch ein Bierchen geschluerft und endlich muede ins Hotelzimmer zurueck und geduscht und ab ins Bett. Am naechsten Morgen stand naemlich die eigentliche Kanalfahrt an und dafuer mussten wir bereits 5.25 Uhr aufstehen, da Abfahrt um 6 Uhr war. Diesmal in kleineren Booten, haben wir aehnlich viel Tiere und wenn nicht sogar die gleichen auf dieser Tour gesehen. So dass das ganze nicht soo spektakulaer war, aber doch ganz nett. Und wo wir eigentlich unglaubliches Glueck hatten: Tortuguero zaehlt auch zu einer der Regionen mit dem meisten Niederschlag (es hat die vorigen Wochenenden laut Freunden ordentlich gegossen) kam bei uns den ersten Tag kein Tropfen runter und am zweiten Tag fing es auch erst kurz auf der Rueckfahrt an kurzzeitig zu regnen, bis etwas staerker, aber da befanden wir uns schon auf dem Rueckweg zu den Bussen. Denn direkt nach Kanaltour hiess es fruehstuecken und um 9 Abfahrt. Falls ihr euch nun wundert, warum ich nicht wie alle anderen von dem traumhaften Erlebnis berichte, Schildkroeten beobachtet zu haben, so haben wir in der Nacht zuvor darauf verzichtet Geld auszugeben (zw. 20-30$p.P.), da ich das Vergnuegen bereits in Nicaragua hatte und Sam ebenfalls bei einer Nachtwache von 4h auf Schildi-Beobachtung aus war. Und wie wir erfahren mussten, haben die anderen Gaeste auch nur 3 Exemplare gesehen, wo ich damals von Tausenden umgeben war! Also nix verpasst! Joa und dann nach langer Fahrt zurueck, bin ich noch mit Sam ins Kino (die Einzige, die es auch interessiert hat, sich Harry Potter anzugucken), sodass wir letztendlich abends um 8 zu Hause waren. Und sowas von muede, ich bin kurz darauf schlafen gegangen! Und obwohl es ein kurzer Aufenthalt in Tortuguero war, haben wir es doch sehr genossen, und richtig Erholung gehabt!

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