22. Juni 2009

Vorgestellt: Meine Gastfamilie in Escazu

Hier einmal ein paar Bilder von Escazu, dem Vorort von San Jose, wo ich seit Maerz wohne. Typisch Escazu... Stadtwappen ist die Hexe... na Harz laesst gruessen!
Zentrum, mit Park und Kirche.

Im Hintergrund San Jose Stadt, besonders nachts wunderschoen.

Eingangsbereich und Wohnzimmer meiner Casa. Und unten mein Zimmer.


Von meiner Family fehlen noch Bilder also erstmal so:

Bestehend aus einem munteren Mutter-Tochter-Gespann. Sie, irgendwie auch 43 Jahre oder so, geschieden und nicht streng katholisch (keine Kirchenfernsehkanaele, keine Kirchenbesuche und ja eigentlich nur das obligatorische Abendmahl ueber dem Esstisch, wahrscheinlich noch aus vergangener Zeit) heisst Seidy. Sie, die Tochter heisst Sam (eigentlich Samantha) ist so alt wie ich und studiert, hey was fuer ein Zufall auch an der UCR Oekotourismus aber erst im 3. Semester. Wirklich die Familie ist Gold wert, sie fahren mich bei seltsamen Furunkeln zur Apotheke, reservieren mir bei Familienzusammenkuenften einen Teller Essen und sind auch mal spaetabends noch mit mir unterwegs, als ich vergessen hatte meine Handyrechnung zu bezahlen, mein Handy daraufhin gesperrt war und ich eigentlich den naechsten Tag eine Tour hatte, 22.30Uhr. Wir gucken zusammen Greys Anatomy... auch hier gerngesehen und montags abends reserviert (oder Wdh. am Sonntag Abend). Tja und auch sonst war ich schon mal bei einer grossen Familienfeier eingeladen oder ich helfe Sam dabei sich fuer ihren Ex-Freund aufzubretzeln (mit meinen Klamotten versteht sich, da sie ja irgendwas neues tragen muss, um ihn zu beeindrucken...). Tja oder auch mir wird ausgeholfen, wenn ich mal wieder Leggins fuer das naechste Rafting-Abenteuer brauche. So leihen wir uns Klamotten, und grosse Rettungsaktionen werden gestartet, wenn einmal spaet spaet nachts wieder irgendwelche Krabbelviecher in der Naehe meines Bettes sind, wenn mir bestimmte Zutaten fehlen oder allgemein vergessen wurde einzukaufen und ich helfe, wenn Seidy (als Musikpaedagogin fuer Behinderte) mal wieder eine Computerpraesentation machen muss oder Sam mal wieder die Milch ausgegangen ist. Insbesondere wird mir natuerlich ganz besonders mit Ratschlaegen zum Verstaendnis der manchmal raetselaufgebenden Tico-Kultur beigestanden. Beide waren schon einmal in den USA und haben dort fuer laengere Zeit gelebt, wobei nur noch Sam wirklich Englisch spricht... und mir hier und da bei Vokabelproblemen aushilft. Sie arbeitet auch nebenbei (wie so viele Studenten um Uni und Buecher und co zu bezahlen) in einem Callcenter. Mit in unserem Haus wohnen noch Fische, ein russischer Hamster, der nur noch drei Beine hat (lange Geschichte...) und zwei Hunde, die zu ihrem Leidwesen doch etwas nach Hund riechen... sonst wuerde ich sie wahrscheinlich oefter knuddeln. Dies sind Becky und Mozart (Moussy)... letzterer schon stolze 13 Jahre alt, schon halb am erblinden aber kuschelweich. Seidy hat auch einen Freund, der oefter bei uns ist, aber allgemein sind alle staendig irgendwie unterwegs, sodass es zum Beispiel, schon untypisch, kein Festnetztelefon gibt, sondern jeder nur mit Handy unterwegs ist. Also ich bin schon echt happy, wo ich jetzt wohne, das erste Mal kommt wirklich Gastfamiliengefuehl auf, wahrscheinlich weil sie trotz meiner Unabhaengigkeit, was das selbstversorgen angeht, ab und an fuer mich mitkochen, oder sogar bei einer Familienfeier extra was zu essen fuer mich zurueckstellen. Da die Familienverhaeltnisse hier anders liegen, Seidy selbst 4 Schwestern hat und 14 Tanten/Onkel allein von ihrem Vater aus... dazu muss gesagt werden, dass Seidy mit Nachnamen Vargas Rojas heisst. Die eine Familienhaelfte vom Vater aus ist die Vargas-Sippe und die andere Seite ist muetterlicherseits Rojas. Und nun haltet euch fest, die Haelfte der Verwandtschaft von Vargas umfasst mal eben 270 Personen... mit Cousins, Tanten, Onkeln, Nichten, Neffen etc. Da ist man froh, wenn nicht gerade ein Familienfest stattfindet, wobei die schon einen sehr engen Familienzusammenhalt haben. Echt unglaublich! Wenn bei uns zu Hause dann nur im kleinen Kreis eben mal 15 Leute vorbeischneien, um sich mal wieder zu treffen, dann verkruemel ich mich immer vorrauschauend, weil ich bei all den Namen sowieso nicht durchsteige. Soweit also zu meiner Tico-Family... wie immer folgen bald auch die Fotos.

Hier Blick in die Berge, wo ich auch schon wandern war... die Bergspitze in der Mitte ist der Pico Blanco, den wir besteigen waren.

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