21. April 2009

April, April

Also erster April wird hier in Costa Rica nicht so wirklich zelebriert… keine Fallen, keine Scherze… nichts. Das passiert wohl an einem anderen Tag, irgendwann im Dezember? Ich weiß es nicht mehr. Tja und so hat der April Einzug gehalten. Und am ersten Aprilwochenende haben wir uns auf den Weg zu Costa Ricas höchsten Vulkan gemacht, dem 3400 m hohen Irazu. Von San Jose ging es im Direktbus nach ca 2 Stunden hoch zum Vulkan. Das Angenehme: man muss fast gar nicht laufen und kommt direkt im Nationalpark an. Und wieder hat mir mein abgelaufener Studiausweis Kosten erspart, einfach toll. Und wir hatten super Glück mit dem Wetter, soll heißen unglaublich klare Sicht auf den Kratersee, welcher im Gegensatz zum türkisen Poas-Vulkan giftgrün erscheint. Sehr beeindruckend, aber im Vergleich zum Poas- Nationalpark nicht so schön, da kaum Pflanzen und nicht so viel zum Rumlaufen… eine halbe Stunde dort oben hätte auch gereicht und mich wahrscheinlich davor bewahrt mir dermaßen das Gesicht zu verbrennen, statt den 2 Stunden, die wir da oben Zeit hatten, bevor der Bus zurückfuhr, denn es war supersonnig, aber doch recht frisch, logisch so weit oben gelegen. Zwischendurch bin ich noch von einem neuen Abenteuer-Veranstalter auf eine Offroad-tour gegangen, wo wir auf Plattformen der Vierrad-Landrover-Wagen gesessen haben, mit Pilotenhelm auf und ordentlich durchgeschüttelt, sind wir durch die Gegend von Puriscal und haben ordentlich Staub geschluckt und Landschaft genossen, lecker gegessen und sind nach dem halben Tag wieder zurück nach San Jose gekehrt. Ansonsten hat hier bei uns auch die Osterwoche angefangen: aber mit Schoko-Osterhasen, Eier-Dekoration oder sonstigem ist es auch hier nicht weit her. Hier wird bereits eine Woche vor dem normalen Ostersamstag die Osterwoche eingeläutet, mit Prozessionen und Festumzügen, die die Geschehnisse der Bibel erzählen. Und so ist eigentlich die ganze Woche Feiertag, bis Ostersonntag. Der Ostermontag, klassischerweise bei uns frei, wird wieder normal arbeiten gegangen. Dafür sind hier der Donnerstag und Freitag frei, hängt aber auch von der Firma ab, na ja und andere wie die Uni schließen für die ganze Woche. Es ist auch üblich, dass Gründonnerstag und Karfreitag alles geschlossen ist und auch kein Alkohol verkauft wird und somit auch nicht getrunken werden sollte (logisch, dass die Realität anders aussieht!), es werden somit die Tage vorher Hamstereinkäufe gemacht, und ordentlich Alkohol im Voraus eingekauft. Jaja so sind sie, und die ganze folgende Woche gibt es weitere Prozessionen, tja und so warten wir auf Samstag, bis alles wieder normal offen hat und der Alltag wieder da ist. Am Gründonnerstag sind wir wandern gewesen. Mit 10 Leuten und 3 Hunden machten wir uns morgens gegen 7.30 Uhr auf die Besteigung des Pico Blanco, hier in den Bergen von Escazu gelegen, ist er die höchste Erhebung mit 2300 m oder so… 4 Stunden haben wir gebraucht um die Spitze zu erreichen und ich bin unterwegs mehrmals gestorben und dachte echt, bis hier hin und nicht weiter. Es ging die ganze Zeit steil bergauf, ich war öfter davor das Handtuch zu schmeißen und war so was von am Ende meiner Kräfte, nie nie nie wieder. Danke. Aber irgendwie haben wir es doch geschafft, auch wenn ich immer die letzte war. Es gab eine fantastische Aussicht und nachdem wir uns weiter auf dem Weg durch die Berge gemacht haben (Weisheit des Tages: Wenn wir uns verlaufen, dann verlaufen wir uns!), keine wusste genau, wo wir waren und wie hinabsteigen, folgten wir den Zeichen und gelangen zu mehreren Wiesen mit ebenfalls wunderbarer Aussicht bis wir nach und nach ständig bergab wieder die Zivilisation erreichten und ich gegen 18 Uhr wieder zu Hause angekommen war. Ich bin noch nie soviel gelaufen. Hier ein faules Faultier, welches einfach zu faul war einmal den Kopf zu drehen.

Und letztendlich tut mir jeder Knochen weh, ich habe vier Blasen an den Füßen (hauptsächlich vom Bergab) tja und eine Erfahrung, die mich lehrt: nie mehr als einen halben Tag wandern… reicht mir völlig aus und lieber zuviel Wasser als zu wenig einpacken! Schön endlich einmal einen ganzen Tag nichts zu machen.

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