10. März 2009

Nachtrag: Mit mir in Panama 26.01.-29.01.

Der Abflug nach Panama gestaltete sich etwas überstürzt, als für mich typisch… Soll heißen, nachdem ich mir in Cancun noch am Vormittag vorgenommen habe vor dem Abflug, wichtige Dinge, wie Geld wechseln, Internet, Paket verschicken und letztes Mal Arzt zu erledigen, stellte ich beim Ausdrucken der Reiseunterlagen mit Bestürzung fest, dass mein Flug nicht wie gedacht um 17 Uhr startet, sondern um 17 Uhr in Panama landet. Der Abflug belief sich auf 13.20 Uhr, netterweise auf dem Beleg mit 120 dargestellt. Echt toll. Ich stand im Internetcafé, bekam den Schreck meines Lebens, da es zum Zeitpunkt kurz vor 12 Uhr war. Und ich hatte noch keine Sachen und nix gepackt und hatte auch von den Dingen auf meiner Liste noch nichts wirklich geschafft. Also schnell zurück zu Christin, der Freundin, bei der ich die letzte Nacht schlafen durfte, und alles in den Backpack gepackt/gefeuert (überraschenderweise ließ er sich dann auch schließen) und ich war gezwungen mit dem Taxi statt mit dem Bus zum Airport zu fahren. Aber alles gut geklappt, ich hatte sogar gleich einen Kontakt in Panama, da der nette Copa-Airline-Steward mir seine Nummer und Email gegeben hat. Er hatte eigentlich am nächsten Tag frei und wollte mir die Stadt zeigen, dazu ist es aber dann auf Grund von Kommunikationsschwierigkeiten und Unpünktlichkeit nicht gekommen. Aber egal, heil in Panama-Stadt angekommen (nachdem wir die beeindruckende Skyline umflogen haben-Miami lässt grüßen), bin ich wahrscheinlich als einziger Touri mit dem Stadtbus zum fast 40 minütigen Stadtzentrum gefahren (statt Taxi 20$ nur 25 Ct. bezahlt). Habe dann auch kurz danach mein Hostel gefunden. Und nächster Schreck, statt wie erwartet in einem 6-Bett-Zimmer ohne Bad zu landen, wurde ich in ein 12-Bett-Zimmer mit Bad und Klimaanlage verfrachtet, alles andere war belegt, und es handelte sich ja doch laut Hostelmitarbeiter um ein Upgrade, oder? Äh ja danke. Das Zimmer war nur von Kerlen belegt, davon einem etwas kräftigeren Brasilianer, wo ich mir zu Beginn 100% sicher war, dass er schnarchen würde, wie das auch schon bei den mexikanischen Männern (etwas beleibter) bei den Nacht-Busfahrten der Fall war. Noch mal Danke. Ansonsten war das Hostel ganz okay. Frühstück mit im Preis enthalten, eher kontinental und auch das Zimmer verwandelte sich erst in den letzten beiden Nächten zu einem israelischen Dorf und war voll belegt. Wie schön in Panama zu sein, und nicht wieder mit einer neuen Währung konfrontiert erst umrechnen zu lernen (da in US-Dollar zu zahlen). Die Stadt bietet recht viel: eine Altstadt (Casgo viejo), eine Inselpromenade (Causeway), Überreste der ehemals ersten spanischen Stadt-Ansiedlung (Ruinen), Bankenviertel und natürlich den Panamakanal. Genug Programm für 2,5 Tage. Angekommen, habe ich erstmal super internationale Kontakte mit meinen Zimmergefährten geschlossen und abends mit einem Venezolaner was trinken gewesen. Der lebt schon seit einiger Zeit in Panama und hat sich bereit erklärt, mir am nächsten Tag die Altstadt zu zeigen. Nachdem das erledigt, hatte ich immer noch die feste Absicht einen Teil meiner Souvenirs per Post nach Deutschland zu schicken… gar nicht so einfach. Der Taxi-Fahrer und auch Einheimische wussten nicht so recht, wo noch Post-Ämter existierten, sodass wir öfter feststellen mussten, dass an angegebener Beschreibung einfach mal keine Post zu finden war…im 3.Anlauf klappte es. Nur, dass man (seltsame panamesische Versandvorschriften) ein Paket nicht einfach mit Paketband zuklebt und Adresse drauf… nein, man muss noch Packpapier kaufen, damit das eigentliche stabile Paket umwickeln (wie ein Geschenk) und dann quasi wasserundurchlässig mit Klebeband zukleben. Selbstverständlich muss man diese Sachen erst noch kaufen und werden nicht zur Verfügung gestellt. Auch dies erledigte sich nach einer 30minütigen Arbeitseinsatz. Danke der Mithilfe des Venezolaners Efrain (ich konnte dann auch einen Panama-Kontakt angeben). Das hat alles irgendwie den ganzen Tag in Anspruch genommen, sodass ich selbst am Abend noch durch die Stadt und unter anderem Avenida 1 spaziert bin. Am folgenden Tag gings dann wieder mit öffentlichen Bussen zum Panama-Kanal oder genauer zu einer der drei Schleusen bei Miraflores. Hier hat mir das erste Mal seit dem ich unterwegs war, mein Tica-Studentenausweis (im Dez. abgelaufen, aber egal) geholfen und ich bin für die Hälfte (5$) zum Kanal und Museum gelassen worden. Man sollte möglichst vormittags den Kanal aufsuchen, da zu der Zeit besonders die großen Frachterschiffe die Schleusen durchlaufen.
Die ganze Anlage ist schon erstaunlich und mir war die Wichtigkeit dieser Verbindung auch gar nicht so bewusst, von daher mal hier ein paar interessante Details:
Der Kanal wird erst seit 1999 komplett vom Staat Panama verwaltet (wobei er schon seit 1914 besteht). Gruß an die Amis. Der Kanal ist 80km lang. Abhängig von Fracht und Personen und Größe, bezahlt ein kleines Frachtschiff zum Beispiel 61000 $ (so das auf den Bildern, was ich schon groß fand) bis hin zu 89000$. Ein Großes darf bis zu 359000$ zahlen. (Das billigste, was den Kanal durchlaufen hat, war ein Mensch für 36 Cent, hat er ihn durchschwommen) Reservierung zur Kanaldurchfahrt müssen ein Jahr im Voraus erfolgen und zu bezahlen ist 48h in Cash, wenn ich das richtig verstanden habe. Die Durchfahrt dauert 8-10h aber alles in allem mit Warten zum Einlaufen zu jeder der 3 Schleusen usw. verbringt ein Schiff 24h. Die Durchfahrt vom Pazifik zum Karibischen Meer erfolgt vormittags und andersrum nachmittags. Alternativ könnte ein Schiff 2 Wochen mit der Umrundung Südamerikas verbringen, was bestimmt teurer kommt. Einzigartig am Kanal sind die mulas, die so genannten elektrischen Schlepper-Lokomotiven, welche die Schiffe bei den Schleusen in der Mitte halten und dass es der einzige Kanal ist, wo ein Pilot, statt des Käptains das Schiff manövriert. Mit extra Ausbildung versteht sich. Auch die Queen Elizabeth hat den Hafen schon durchlaufen und in der Mitte finden sich auch Urlaubsanlagen und Hotel, wo Gäste von Kreuzfahrtschiffen absteigen können.
Tja das dazu, kurz darauf hieß es auch schon wieder Tasche packen um mit Ruhe und Gelassenheit des nächsten Tages wieder mit dem Bus zum Flughafen zu kommen. Dann ab nach Kuba!!!

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